[REZENSION]: Stephen King: Finderlohn
Inhalt: John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Saubers auf den »Schatz«. Nach seiner Haftentlassung kommt Bellamy dem ahnungslosen Peter auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, den Wahnsinnigen stoppen?
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Stephen King: Finderlohn
(OT: Finders Keepers; 2015) Heyne 09/2015; ISBN: 978-3-453-27009-1; Seiten: 544; Übersetzung: Bernhard Kleinschmidt; Ausstattung: Hardcover, Schutzumschlag
Der Auslöser dieses Romans ist dieselbe Katastrophe, die auch Mr. Mercedes in Gang gesetzt hat. Der Hauptteil der Handlung ist nach dem Vorgänger angesetzt und teilt mit ihm auch den Ex-Detective Bill Hodges und einige Randfiguren.
Der Verrat, der den irren Morris über die Klippen treibt, ist, das wird noch im ersten, kurzen Kapitel deutlich, ist die Kehrtwendung, die der Held der Romane von Rothstein im letzten veröffentlichten Buch begeht. Es ist, so mag man das eventuell auch sehen, derselbe Verrat, den King hier an Bill Hodges begeht. Oder man sieht es so, dass sich Bill weiterentwickelt hat. Aber der tritt ohnehin erst relativ spät auf – auf Seite 197.
Um den umständlichen vorigen Absatz etwas zu simplifizieren: Finderlohn ist … nicht wirklich gut. So toll Mr. Mercedes auch war, dieser Roman kann da nicht mithalten. Das Buch benötigt über 200 Seiten, um Spannung aufkommen zu lassen. Wow. Bei allen King’schen Zutaten, bei seinen eindringlichen und wirklich starken Schilderungen der Hölle, durch die Morris im Knast geht … es ist nicht spannend. Weil das Drumherum blass bleibt. Weil es an Sympathieträgern fehlt. Weil es zu viel King’sche Schauplätze sind, die er schon bedeutend interessanter präsentiert hat.
Stephen King hatte die letzten Jahre einen tollen Lauf: Doctor Sleep war trotz aller Kritik ein spannendes Buch, gestraft mit falschen Erwartungen. Joyland war ein Meisterwerk über das Ende der Jugend. Mr. Mercedes ein glänzender, schnörkelloser Thriller um einen kaputten Ex-Detective. Revival ein wunderbarer Horror-King und eine Melancholie über das Altern. Finderlohn fällt hinter all diese Bücher zurück.
Das Buch ist beileibe nicht schlecht … es ist einfach nicht gut. Das klingt bescheuert, aber es macht einen Unterschied. King ist stilsicher, hat ein Auge für Details, ach, was brauche ich King schönreden? Er hat sich einfach verzettelt und zu viel Zeit gelassen, die Geschichte in Bewegung zu setzen um sie schließlich mit einem angeknacksten Spannungsbogen zu Ende zu bringen. Oder so ähnlich.
Auch dieses Buch ist dem Altmeister des Krimi/Thriller gewidmet, John D. MacDonald. Dem hat er mit Mr. Mercedes alle Ehre gemacht. Finderlohn ist der kleine, doofe Bruder dazu.
Kurz gesagt:
- typisches King-Setting
- viel zu langsamer Spannungsaufbau
- aus dem Gleichgewicht
Fazit: Seufz. Es ist kein schlechtes Buch, es ist einfach nicht gut.
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