[REZENSION]: Patrick Senecal: 5150 Das Haus des Wahnsinns
Inhalt: Nach einem Sturz mit dem Fahrrad will der Student Yannick im Haus 5150 eigentlich nur um Hilfe bitten. Doch als er Schreie aus dem ersten Stock hört, wird er von dem Sadisten Jacques Beaulieu und dessen Familie gefangengenommen, damit er ihr Geheimnis nicht verrät. Gequält und gefoltert ist Yannick jetzt dem Wahnsinn der ganzen Familie ausgeliefert. Weil er kein »Böser« ist, dürfen sie Yannick nicht einfach so töten, also muss er sich mit dem Vater in einer Partie Schach messen. Der Einsatz: Yannicks Leben. Der erste Zug ist gemacht, doch welche Pläne sein Peiniger wirklich verfolgt, erkennt der Junge im Verlauf seines Martyriums erst nach und nach …
Patrick Senécal: 5150 Das Haus des Wahnsinns
(OT: 5150, rue des Ormes, 1994); Festa Paperback 03/2015; ISBN: 978-3-86552-351-8; Seiten: 384; Übersetzung: Alexander Rösch; Ausstattung: Festa-Lederoptik; Buch bei Festa: hier
Ist absurd, aber ich würde den Roman mit französischen Filmen wie Martyrs, High Tension und Werken aus dieser Reihe vergleichen, obwohl der Vergleich hinkt. Weniger mit Romanen wie den Thrillern von Grange.
Aber der Roman rockt! Ein fieser Bastard von Thriller, richtig entzückend. Der surreale Wahnsinn, begleitet von absurden und verstörenden Gewaltausbrüchen, fährt richtig gut unter die Haut, ist rundum irritierend.
Die Erzählform – Tagebucheinträge, also “found footage”, ist von beträchtlicher Wirksamkeit in der Darstellung des psychischen Zerfalls des Erzählers und seiner Geiselnehmer, die zunehmend beunruhigende Facetten aufweisen.
Da Senécal auch eine zweite Erzählstimme zulässt und so eine weitere Perspektive ins Spiel bringt – eine schon von Haus aus höchst bedenkliche Psyche – steigert er im Duell der Erzählperspektiven das Unbehagen beträchtlich.
5151 Das Haus des Wahnsinns ist zügig geschrieben, erlaubt gelegentliche Ausbrüche aus der Kammerspielperspektive, willkürliche Akte der Gewalt und glänzt mit einer beunruhigenden, intensiven Stimmung.
Der Roman bereitet seine Leser Schritt für Schritt auf ein Grauen vor, von dem man eine ungefähre Vorstellung hat, was es sein könnte. Aber was dann kommt, ist schlimmer als erwartet. Ausgezeichnet geschrieben.
Jetzt endlich, nach langem Zögern, freue ich mich darauf, von diesem Autor den Roman 7 Tage der Rache in Angriff zu nehmen, den ich schon lange auf dem Lesestapel liegen habe.
Kurz gesagt:
- spannend
- verstörend
- konsequent
Fazit: packender Thriller mit horrenden Szenen
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