[REZENSION]: Wrath James White: Yaccubs Fluch
Inhalt: Malik ist ein Geldeintreiber und Vollstrecker für die Drogenhändler der Stadt. Er kennt kein Mitleid. Doch als er den Auftrag erhält, eine cracksüchtige Hure und ihr Neugeborenes zu töten, hat er eine unglaubliche Offenbarung: Das Baby ist der wiedergeborene Jesus Christus. Gefangen in einem Kampf zwischen Gut und Böse, Vernunft und Wahnsinn, Erlösung und Verdammnis, stellt sich Malik gegen seinen Auftraggeber, der Satan selbst sein könnte …
Wrath James White: Yaccubs Fluch
(OT: Yaccub’s Curse; 2009) Festa Horror Tb 1579; 10/2014; ISBN: 978-3-86552-330-0; Seiten: 394; Übersetzung: Patrick Baumann; Ausstattung: Lederoptik;
Wrath James White ist selbst eine Art Satan! Der Mann schreibt teuflisch gute Horror-Romane, die alles beinhalten, was das Herz des Lesers begehrt. Gute Geschichte, originelle bis skurrile Ideen, mitreißenden Stil, spannend geschriebene Werke. Kurz gesagt kann man mit White nicht viel falsch machen, er ist einer der Autoren, denen ich inzwischen blind vertraue, mir ein paar wirklich gute Literaturstunden zu liefern.
Allein die Eröffnung des Romans ist dazu angetan, den Mageninhalt ein kleines Stück nach oben rutschen zu lassen. Der Mann beherrscht die Schilderung extremer Szenen … äh … extrem wirkungsvoll.
Gleichzeitig jedoch beinhalten Romane wie Schänderblut oder ganz extrem in diesem Fall eben Yaccubs Fluch eine weitere Komponente: Das soziale Anliegen des Autors. Kinderschänder im vorhin erwähnten Buch oder bei Yaccubs Fluch die soziale Tragödie der schwarzen Bevölkerung von Philadelphia.
Er analysiert und philosophiert darüber, behandelt Religion, Gewalt, Rassismus und alle möglichen Einflüsse auf das Leben in den armen, vorwiegend von Schwarzen bewohnten Vierteln. Und all seine Analysen und Schlussfolgerungen mischt er dem Leser unter die Geschichte wie Rosinen ins Müsli.
Yaccubs Fluch liest sich wie ein Roman, den Quentin Tarantino hätte schreiben können: Ein Feuerwerk aus absurden Nonsens-Dialogen, ernsthaften Szenen, in denen wir sehr viel über die handelnden Charaktere erfahren. Dazwischen jede Menge blutiger Action und unglaubliche Mengen an “Nigger”-Flüchen.
Yaccubs Fluch ist eine als Horrorgeschichte getarnte, im Gewand eine Actionthrillers auftretende Story, die im Kern eigentlich eine literarisch-philosophische Sozialstudie darstellt, bereichert um den Zuckerguss einiger … hm … extremer Elemente. (jaja, inflationäre Verwendung des Wortes “extrem”. He, das ist WJW, da ist das durchaus angebracht).
Sprich: Anspruchsvoller Horror mit richtig grausigen Elementen, jeder Menge Ballereien, Messerstechereien, Drogendeals und sonstiger Action und sozialem Gewissen. Eines der schönen Beispiele dafür, was ein guter Genre-Roman alles transportieren kann, ohne zu langweilen.
Wrath James White – intelligente, schreckliche Geschichten mit inkludiertem Überraschungsfaktor!
Kurz gesagt:
- verdammt spannend
- anspruchsvoll sozial
- extrem fesselnd
Fazit: Wrath James White ist in vielerlei Hinsicht herausragend.
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