[REZENSION]: Wrath James White: Sein Schmerz / Nate Southard: Eine Nacht in der Hölle
Inhalt: Wrath James White: Sein Schmerz: Das Leben ist ein einziger Schmerz … zumindest für Jason. Jason wurde mit einer seltenen Erkrankung des zentralen Nervensystems geboren. Jede Empfindung bringt Schmerz. Jede Berührung, jedes Geräusch, jeder Geruch – sogar jeder Atemzug verursacht qualvolles Leiden. Vollgepumpt mit Betäubungsmitteln vegetiert Jason viele Jahre in einem Raum mit gepolsterten Wänden vor sich hin. Schmerz ist alles, was er von der Welt kennt. Bis der Yogi Arjunda eintrifft. Er behauptet, Jason helfen zu können. Und tatsächlich verändert sich Jason durch die Behandlung – denn nun will er seinen Schmerz teilen …
(OT: His Pain); Festa Extrem Bd. 4; 11/2013; Seiten: 128
Inhalt: Nate Southard: Eine Nacht in der Hölle: Dillon ist ein beliebter Footballspieler auf der High School. Zumindest war er es bis zu dieser Nacht … Denn nun sitzt er geknebelt und an einen Stuhl gefesselt in der Dunkelheit. Seine Kollegen haben ihn sich geschnappt. Sie können es nicht fassen, dass sie eine »Schwuchtel« im Team haben. Diese Schande wollen sie tilgen. Deshalb haben sie auch Randy entführt, Dillons Geliebten. Was mit Demütigungen beginnt, endet in einer blutigen Nacht in der Hölle …
(OT: Just like Hell); Festa Extrem Bd. 4; 11/2013; Seiten: 96
Festa Extrem Bd. 4; Double Feature (Wendebuch); 11/2013; ISBN: keine; Übersetzung: Jutta Swietlinski und Doris Hummel; Ausstattung: Festa Paperback, Lederoptik;
Also, es ist nahezu unmöglich zu sagen, ob eine der Geschichten schwächer ist als die andere. Sie sind beide saugut, schweinebrutal und gehen stellenweise weit über das hinaus, was man eigentlich an Bildern im Kopf haben will.
Wirklich. Vor allem Wrath James White ist in Sachen Kopfkino ganz, ganz krass. White hat es souverän drauf, bei seinen – selbst gestärkten – Lesern ein gewisses Wääääähh, igitt!!!!! auszulösen. Was er schreibt, das erzählt er mit absoluter Humorlosigkeit, klebt die Geschichte, so abstrus sie auch sein mag, an die Spinnfäden der Realität und überlässt es dem Leser herauszufinden, ob er den Magen für die kranke Scheiße hat, die er serviert.
Nate Southard hingegen bevorzugt die Magenschläge. Peng, Peng. Die Wirkung ist in beiden Fällen stark. Die Geschichten sind stark, radikal und ungebremst. Die Pissköpfe, die er auftreten lässt, sind extrem realistische Gestalten und das macht sie um so widerwärtiger, weckt beim Lesen das Gefühl, ihnen selber gern eine Faust ins Gesicht schmettern zu wollen. Arschlöcher, schlicht und ergreifend. Ah, aber die Befriedigung der Revanche …
Saugut, dass Festa die beiden Monstrositäten zusammengepackt hat, mit überaus schicken Titelbildern und als Wendebuch (ah, ganz wie die alten Ace Double-Feature, nur viel hübscher). Das Buch ist in der Extrem-Reihe geparkt. Heißt, keine ISBN, reiner Privatdruck, nur über den Verlag zu bekommen. Aber das lohnt sich bei den Büchern dieser Reihe so richtig und wirklich.
Auf alle Fälle sei hier eine Warnung vor dem Kopfkino ausgesprochen – da entstehen Bilder, die wird man so schnell nicht wieder los. Die bleiben genau so hartnäckig wie diese verfluchten langhaarigen, schwarzhaarigen japanischen Gespenster/Leichen aus den diversen Horrorfilmen. Fuck.
Mag man radikale Texte, wird man mit dem Doppelband Sein Schmerz und Eine Nacht in der Hölle bestens bedient.
Kurz gesagt:
- radikal
- wüst
- buäh
Fazit: absolut meisterhaft.
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