[REZENSION]: Edward Lee: Golem
Inhalt: Um die Unschuldigen zu schützen, formte man den Golem aus Flusslehm und erweckte ihn zum Leben. Das geschah vor Jahrhunderten. Aber jetzt wurden die uralten, mystischen Riten pervertiert und neue Golems geschaffen – dämonische Kreaturen, die vergewaltigen und morden. Nur ein junges Paar kann sie aufhalten. Doch die beiden ahnen nicht, welches diabolische Geheimnis ihr eigenes Dasein bestimmt …
Edward Lee: Golem
(OT: The Golem, 2009); Festa Horror Tb 76; 08/2014; ISBN: 978-3-86552-304-4; Seiten: 384; Übersetzung: Manfred Sanders; Ausstattung: Lederoptik; Buch bei Festa: hier
Golem ist einer jener Romane von Lee, die schon fast in die Abteilung “Bildungsroman” fallen: Man erfährt jede Menge an Informationen zum Thema Golem. Wirklich viel. Golem ist auch einer jener Romane von Lee, in denen er vorführt, welch vielseitiger und guter Autor er ist. Das Hauptaugenmerk hier liegt in den historischen Komponenten, ist auf die Hauptfiguren und die Bedrohung gerichtet.
Selbstverständlich wartet der Roman natürlich mit Lee-typischen Charakteren von jener Sorte auf, die eine Behandlung mit dem Vorschlaghammer benötigen. Auch an Gewalt wird nicht gespart, aber im Vergleich hält er sich zurück.
Golem ist ein Buch, das in die Reihe jener bemerkenswerten “Thriller” gehört, die durch Geschichte, Handlung, reiche Charaktere und Witz glänzen – irgendwo zwischen dem beinahe poetischen Haus der bösen Lust, Flesh Gothic, und dem exzessiveren Höllenbote. Ich würde sogar so weit gehen und auch Brian Keene mit Eine Versammlung von Krähen als Vergleich heranziehen, einfach wegen der Erzählart, dem Aufbau von Stimmung und dem Sinn für Details.
Oh, habe ich schon die Bösartigkeit des Endes erwähnt? Nun, das Buch endet bösartig. So. Golem ist kein Rausch aus Gewalt und Sperma, wie so viele Bücher von Lee, keiner der vergnüglichen Ausritte in die totale Geschmacklosigkeit. Nein, Golem ist ein grundsolider, mit typischen Lee-Elementen gewürzter Horror-Roman. Er ist hart, er ist blutig, aber der Schwerpunkt liegt auf der Geschichte und den Charakteren.
Golem ist ein exzellenter Thriller.
Kurz gesagt:
- spannende Geschichte
- glaubwürdige Charaktere
- reich an Details
Fazit: literarischer Horror vom Meister der Exzesse
Wer Edward Lee mag, findet vielleicht auch Gefallen an Bryan Smith und Wrath James White.
Edward Lee auf Kultplatz.net:
Edward Lee: Hackfleisch [Rezension] …
Edward Lee: White Trash Gothic 2 [Rezension] …
Edward Lee: Monstrosity [Rezension] …
Edward Lee: Totenlust [Rezension] …
Edward Lee: White Trash Gothic [Rezension] …
Edward Lee: Dahmer ist nicht tot [Rezension] …
Edward Lee: Das Snuff Haus [Rezension] …
Edward Lee, John Pelan: Ein Kühlschrank voller Sperma [Rezension] …
Edward Lee: Der Hornbrecher [Rezension] …
Edward Lee: Die Minotauress [Rezension] …
Edward Lee, John Pelan: Goon [Rezension] …
Edward Lee: Gewürm [Rezension] …
Edward Lee: Porträt der Psychopathin als junge Frau [Rezension] …
Edward Lee: Mister Torso u.a. Extremitäten [Rezension] …
Edward Lee: Shifters [Rezension] …
Edward Lee: Haus der bösen Lust [Rezension] …
Edward Lee: Höllenbote [Rezension] …
Edward Lee: Golem [Rezension] …
Edward Lee: Creekers [Rezension] …
Edward Lee: Incubus [Rezension] …
Edward Lee: Bighead [Rezension] …
Edward Lee: Flesh Gothic [Rezension] …
Edward Lee: Muschelknacker [Rezension] …
Edward Lee: Teratologe [Rezension] …
Edward Lee: Monstersperma [Rezension] …
Edward Lee: Das Schwein [Rezension] …
.