[REZENSION]: Edward Lee: Der Höllenbote
Inhalt: Möchtest du manchmal jemand anderes sein? Nun, jemand anderes ist dabei, du zu werden. Er wird in dein Herz und deinen Verstand eindringen, wird dich in Verzückung versetzen – und dich auf ein Schlachtfest mitnehmen. So wie Gott seinen Boten hat, so hat auch der Teufel seinen. Und dieser Bote ist hier, jetzt, in deiner Stadt …
Edward Lee: Der Höllenbote
(OT: Messenger, 2004); Festa Horror Tb 1568, 03/2014; ISBN: 978-3-86552-249-8; Seiten: 375; Übersetzung: Manfred Sanders; Ausstattung: Festa-Lederoptik; Buch beim Verlag: hier
Edward Lee ist ein geiler, genialer Schweinepriester.
Diesen einen Satz würde ich einfach gerne als Rezension stehen lassen. Nur das, mehr nicht. Fasst meiner Meinung nach Lee gut zusammen. Aber das wäre ein Hauch zu wenig, darum also ein paar erläuternde Worte dazu:
In Sachen geil: Für Kenner keine Überraschung, der Mann suhlt sich in saftigen Sexszenen. Für Einsteiger – aber hallo, bei Lee geht es rund, da steppt der Bär, da … wie auch immer. Sehr viel Sex. Guter Sex. Er wäre sogar richtig anmachend, wenn da nicht immer der zarte Hauch von Verderben und Wahnsinn wäre, der über den anlassigen Momenten der Bücher schwebt.
In Sachen genial: Die haarsträubendsten und abartigsten Ideen, die dir einfallen – Edward Lee ist dir zuvorgekommen und hat daraus auch noch eine mitreißende, spannende und auf seltsame Art überzeugende Geschichte gewoben, die er dir wie eine nassen, nach faulem Fleisch stinkenden Fetzen ins Gesicht schlägt – und du hockst doof grinsend da und bedankst dich dafür. Wenn das nicht genial ist …
In Sachen Schweinepriester: Tja, Geilheit und Genialität zu derart fastinierend anmachenden, abstoßenden, vergnüglichen Geschichten zu weben, die eine Leserschaft zweiteilen – love it, hate it – gleichgültig lässt der Mann niemanden – die perfekt im Gleichgewicht aus Ekel und Eros balanzieren: das kann nur ein verfickter Schweinepriester wie Lee! (Wobei: Wrath James White, hallo, hallo, vom selben Schlag, dieser Freak!)
Mir fällt gerade auf, dass ich gar nicht auf das Buch selbst eingegangen bin. Öhm, das sei hiermit schnell nachgeholt. Alsoooo, Der Höllenbote ist ein Roman von Edward Lee: eine rasante, durchgeknallte, ohne Rücksicht auf Verluste überdrehte Geschichte, in der Blut, Schweiß und Sperma über Brüste und Gesichter spritzen, in der Häuser und Straßen in Blut getränkt werden und in der die Hölle auf einen Sprung vorbeischaut, um ein wenig Werbung für sich zu machen.
Alles klar?
Ganz unter uns – ich mag Lee. Aber erzählt das keinem weiter.
Kurz gesagt:
- kranke Scheiße
- geile Scheiße
- faszinierende Scheiße
Fazit: ich liebe den Scheiß dieses Scheißkerls.
— Wer Edward Lee mag, findet vielleicht auch Gefallen an Bryan Smith und Wrath James White.
— Edward Lee im Interview mit Brian Keene: [– Der Brian Keene Podcast: The Horror Show –]
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