[REZENSION]: David S. Goyer, Michael Cassutt: Himmelskrieg
Inhalt: Das Unfassbare ist eingetreten: Ein Himmelskörper, den die Menschen zunächst für einen Asteroiden gehalten haben, hat sich als außerirdisches Raumschiff entpuppt. Für die Astronauten, die von den internationalen Raumfahrtbehörden zu dem Schiff geschickt wurden, bricht ein neues Zeitalter an: Sie werden von den mysteriösen Lenkern des Schiffs mitgenommen. Offenbar sind die Menschen die letzte Hoffnung für eine untergehende Zivilisation …
David S. Goyer, Michael Cassutt: Himmelskrieg
(OT: Heaven’s War, 2012) Heyne 12/2013; ISBN: 978-3-453-31531-0; Seiten: 688; Übersetzung: Ingrid Herrmann-Nytko; Ausstattung: Taschenbuch
Das Buch ist ein seltsames Biest. Zum einen ist es eine wuchtige, mächtige Space-Opera, ganz in der Tradition der Klassiker dieses Genres. Monumentalschinken, der Erinnerungen an Arthur C. Clarke weckt.
Der Roman ist wirklich klassisch aufgebaut, seien es die Akte, in die er zerlegbar ist, die Kapitel, die mit Perspektivenwechsel einhergehen, Himmelskrieg mutet an wie ein Werk aus dem Golden Age der Science Fiction. Was zu gleichen Teilen Wohl wie Weh bedeutet.
Die positive Seite ist, dass durch diese grundlegenden Schemen der gewaltige Ballast, der durch die zahlreichen Personen und die technischen Details gemildert wird. Es fällt relativ leicht, sich auf die Geschichte und all die mit ihr transportierten Informationen zu konzentrieren, weil das Buch einem vertrauten Rhythmus folgt.
Die beschwerliche Seite dieser von den Autoren gewählen Vorgehensweise ist das Anti-Tempo des Romans. Das Buch lässt sich wahnsinnig viel Zeit, schlendert von Detail zu Nebensächlichkeit, ehe es einen Sprung zu einem aufregenden Moment macht, um von dort wieder weiterzuschlendern. Für Vielleser kann die Langsamkeit zum Problem werden, für quasi “Einsteiger” ist es ein Segen – den sie aber ohnehin schon im ersten Band der Trilogie erfahren haben.
Himmelskrieg ist ein handwerklich tadelloses Buch, das es versteht, seine komplexe, monumentale Geschichte sehr schön und klar vor dem Leser auszubreiten. Kein Wunder bei zwei Autoren, von denen wenigstens David S. Goyer einem breiten Publikum als Drehbuchautor bekannt sein dürfte. Es ist aber auch ein Buch, das sich sehr viel Zeit lässt, seine Geschichte zu erzählen.
Kurz gesagt:
- große, klassische Space-Opera
- sehr gute Geschichte
- erfordert Geduld
Fazit: klassische Science Fiction, sehr gut, recht langsam
Goyer & Cassutt: Himmelskrieg [meine Rezension]
Goyer & Cassutt: Himmelsschatten [meine Rezension]
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