[REZENSION]: Brian Keene: Tief begraben
Inhalt: Es passiert ohne jede Vorwarnung. Eine weltweite Seuche verwandelt Menschen und Tiere in lebende Tote. In einem Luxushotel verbarrikadieren sich 25 Angestellte und Gäste in einem früheren Militärbunker. Die Schläge der Zombies hämmern von außen gegen die Sicherheitstüren, während die Eingesperrten unaufhaltsam den Verstand verlieren … dazu kommt der wachsende Hunger, der sie irgendwann zwingt, das Unvermeidliche zu tun. Ein simples Motto bestimmt den Alltag der Überlebenden: Fressen und gefressen werden!
Als Bonus enthält dieser Band zwei einzigartige Erzählungen von Brian Keene: ›Im Tal der verrückte Bären‹ und ›Die vergessene Schlucht der Verdammten‹. Cowboys und Indianer, Holzfäller und Bigfoots, Zombies und Dinosaurier … Horror im Wilden Westen!
Brian Keene: Tief begraben
(OT: Entombed, 2012; An Occurrence in Cracy Bear Village, 2010; Lost Canyon of the Damned, 2010) Festa Horror Tb 1578; 09/2014; ISBN: 978-3-86552-312-9; Seiten: 313; Übersetzung: Michael Krug; Ausstattung: Taschenbuch, Lederoptik;
Ein eher kurzer Roman, verflucht hohes Tempo, minimale Schauplätze, so richtig brutale Action und Gewaltszenen, eine perverse Logik und die Zombies als überaus wirksamer Vorwand, um den Wahnsinn von der Leine zu lassen. Keene ist verflucht nochmal gut. So richtig.
Tief begraben ist ein rasanter Actionreißer mit Zombies, der jeden Gorehound und Splatterfan gekonnt und originell befriedigen kann. Angesiedelt ist die Geschichte in der … ähm … Realität von Totes Meer und wie die meisten Bücher von Keene unabhängig von anderen Werken lesbar – auch wenn es ein Metaversum gibt.
Auf schräge Art ist das Buch sogar witzig, wenn man sich zwischendurch mal darauf einlässt, den Protagonisten, ein Ich-Erzähler, als ditanzierter Zuschauer zu beobachten. Mit Tief begraben zeigt Keene, dass man ihn nur unterschätzen kann. Wer mag, liest das Buch rein als höllisch schnelles und wirklich ziemlich brutales Vergnügen, ungebremst durchgeknallt und kurzweilig.
Wem das nicht ausreicht, der hat genügend hinterfotzige Späße in der Geschichte verborgen, von der Sozialsatire und Abrechnung mit der Zivilisation mal ganz zu schweigen. In der Hinsicht – und auch durch den Verzicht auf überaus expliziten Sex – ist Keene beinahe schon altmodisch. Beinahe. Keene ist der Godfather, der Pate vieler jüngerer Autoren, die er gefördert und zu Namen im Extrem-Horror gemacht hat.
Zu den zwei Erzählungen – großartig. Ein Splatter-Western mit allen Zutaten, Schießerein, Pferde, stinkende Kerle, billige Huren. Und ein Conan-Doyle Splatter mit Sauriern, auch hier ist das gesamte Personal von vornehm abseisend bis hundsordinär versammelt. Was für ein haarsträubendes Vergnügen. Hätte Keene es gewollt, er könnte durch alle Genres pflügen und dort kleine Perlen verfassen, ganz so, wie es der großartige Joe R. Lansdale tut.
Um mich zu wiederholen, Keene kann man nur unterschätzen. Der Mann beherrscht sein Handwerk, da gibt es nicht den geringsten Zweifel.
Kurz gesagt:
- spannend
- gewitzt
- rabiat
Fazit: Wieder einmal ein rundum ungebremstes Vergnügen.
[– Der Brian Keene Podcast: The Horror Show –]
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