[REZENSION]: Stephen King: Joyland
Inhalt: Um sich sein Studium zu finanzieren, arbeitet Devin Jones während der Semesterferien im Vergnügungspark Joyland an der Küste von North Carolina. Drei Dinge sind es, die ihn im Laufe des Sommers 1973 vor allem beschäftigen: Seine große Liebe Wendy gibt ihm per Brief den Laufpass. In der Geisterbahn Horror House soll es spuken, nachdem dort ein Mädchen ermordet wurde. Und er fragt sich, welches Geheimnis sich wohl hinter der schönen jungen Frau mit ihrem behinderten Sohn verbirgt, an deren Strandvilla er jeden Tag vorbeikommt. Vom unbekümmerten Schaustellerleben in Joyland fasziniert, verlängert Devin seinen Aufenthalt. Mit seinen neugierigen Nachforschungen tritt er jedoch eine Lawine von Ereignissen los, bei denen es schließlich um Tod oder Leben geht …
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Stephen King: Joyland
(OT: Joyland, 2013) Heyne HC 2013; ISBN: 978-3-453-26872-2; Seiten: 351; Übersetzung: Hannes Riffel; Ausstattung: Hardcover, Schutzumschlag
Eines der schönsten und berührendsten Bücher von King seit vielen Jahren. Endlich wieder einmal ein Roman von Stephen King, den ich bis zum Schluß gelesen habe. Die Belohung für dieses Durchhalten: Eine nahezu klassische Erzählung im Stile von Stuart O’Nan, mit ein paar typischen Stephen King-Elementen.
Joyland zu lesen ist ein Vergnügen. King konzentriert sich auf die Geschichte, komprimiert Zeit und Raum zu einer dichten Geschichte über den letzten Schritt vor dem Erwachsensein. Eigentlich ist der Roman thematisch und inhaltlich eine Weiterführung von Stand by me. Sicher, andere Schauplätze und Protagonisten, aber die Thematik ist sehr verwandt.
Die Spannung des Buches ergibt sich aus dieser Reduktion von Ablenkungen. Devin Jones zu begleiten heißt, Schönes zu entdecken, sich in eine Geschichte zu verbeißen, die eigentlich keine Rolle für sein Leben spielt und doch so großen Einfluß auf seine Zukunft nehmen wird. Joyland ist selbst Leuten leicht zugänglich, die mit King’schen Thematiken sonst absolut rein gar nichts anfangen können.
Oh, und was auch auffällt: King, der gerne Anspielungen auf sein eigenes Werk macht, hat sich hier ziemlich zurückgehalten. Da die Handlung zum größten Teil in einem Vergnügungspark spielt, wäre eine Clownsgestalt, sowas wie Pennywise, nahegelegen. Er hat darauf verzichtet.
Joyland zeigt auch sehr deutlich eine der Stärken von King: Authentische Zeitporträts. Wir befinden uns im Sommer 1973 – und King liefert und Details, die uns geradezu in dieses Jahr eintauchen lassen. Von den Schallplatten, die Devin hört bis zu den Läden, diversen Produkten, Namen, Bekleidung, alles ist stimmig und perfekt eingesetzt. Ebenfalls bemerkenswert: In der Gegenwart angesiedelt kann die Geschichte schon nicht mehr funktionieren. Sie spielt zu genau dem einen Zeitpunkt, wo sie machbar ist.
Die Übersetzung liest sich – wie man es von Hannes Riffel eigentlich gewöhnt ist, rundum gut, bis auf eine Kleinigkeit, die mich wirklich genervt hat. Zitat Seite 81: »… aber jede einzelne Fahrt war rappel.« Dieses Wort – rappel – findet sich auch auf der darauffolgende Seite wieder. Mir ist klar, was gemeint ist, aber es liest sich einfach beschissen und hat mich aus der Geschichte rausgerissen.
Joyland ist ein wunderbarer Stephen King Roman. Ein Roman, der sich der Klassifizierung enzieht – trotz eindeutiger Thrillerelementen ist das Buch im Grunde kein Thriller, ein Horror- oder Science Fiction Roman schon gar nicht. Es ist einfach ein schönes, ruhiges Buch über den schönsten und aufregendsten Sommer eines Studenten namens Devin Jones, der in vielerlei Hinsicht Neuland entdeckt und seine Unschuld verliert.
Joyland ist ein spannender, zugleich jedoch stiller Roman voller sensibler Zwischentöne.
Kurz gesagt:
- emotional und berührend
- authentisches Zeitkolorit
- zugleich ruhig und spannend
Fazit: ein wunderbarer Roman über das Ende unbeschwerter Jugendlichkeit
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