[REZENSION]: Nate Southard: Down
Inhalt: Nach einem ausverkauften Konzert in Austin, Texas, chartert die Rockgruppe The Frequency Brothers ein Flugzeug. Sie wollen schnellstmöglich nach New York, um ein Promotion-Video zu drehen. Aber das Flugzeug stürzt ab und kracht in ein riesiges, einsames Waldgebiet … Die Musiker überleben, wenn auch verletzt. Doch schon bald schlägt ihre Erleichterung in nackte Panik um – denn sie sind nicht allein! Etwas Fremdes verbirgt sich im Dickicht. Sie hören es. Sie spüren sein Lauern. Und sie sind der Kreatur hilflos ausgeliefert.
Nate Southard: Down
(OT: Down, 2013) Festa 07/2013; ISBN: 978-3-86552-215-3; Seiten: 253; Übersetzung: Patrick Baumann; Ausstattung: Lederoptik, Interview mit Autor; Buch bei Verlag: hier
Down, der zweite Roman von Nate Southard nach Red Sky. Um es mal so zu sagen: Fuck, der Kerl kann was. Das Buch läuft in den letzten Kapiteln in eine Richtung, die man eigentlich nicht erwartet. Das ist so überraschend wie angenehm irritierend und lässig.
Southard hat, wie Christian Endres im Interview so treffend meint, eine eigene Stimme. Sein Erzählstil ist knapp und konzentriert, er bringt viele Details in wenigen Sätzen unter, macht nicht viele Worte dabei. Damit hält er das Tempo des Romans hoch.
Härtegrad – sehr hoch. Was den Musikern an körperlichen Katastrophen zugemutet wird ist nicht von schlechten Eltern und wird eingehend und recht … äh … flüssig … geschildert. Sehr gefallen hat mir die Art, in der Southard den Absturz des Fliegers schildert, sehr geschickt und spannend gelöst – selber lesen, ich verrate da jetzt nichts.
Down ist ein sehr gradliniger Roman, der sich darauf beschränkt, seine sehr deftige Geschichte ohne jeglichen Ballast zu erzählen, nahezu in Echtzeit. Soll heißen Southard verzichtet auf Rückblenden, Anekdoten aus dem Leben der Musiker, auf einen Subplot, auf alles, das nicht unmittelbar im Zusammenhang mit der Geschichte steht.
Das Flugzeug stürzt ab, die Überlebenden finden sich in einer beschissenen Lage wieder und müssen sehen, wie sie damit zurechtkommen. Die Handlung bleibt dort, wo das Flugzeug runtergekommen ist. Wie gesagt, konzentriert und Echtzeit. Heißt, der Autor muss die Charaktere so interessant gestalten, dass ein Leser dranbleibt, weil er an diesen einen Schauplatz gebunden ist. Heißt in Folge, der Southard hat seinen Stoff unter Kontrolle. Das bedeutet – sehr gutes Buch.
Das ergibt ein relativ kurzes, aber hochkonzentriertes Buch, das dich als Leser am Kragen packt, nach vorne reißt und erst wieder losläßt, wenn die Geschichte zu Ende ist. Hat mir das gefallen? Oh ja, sehr sogar. Der Kerl weiß, was er tut, das muss man ihm neidlos zugestehen.
Down ist ein erdiger, schneller Rocksong ohne überflüssigen Schnickschnack. Macht Spaß.
Kurz gesagt:
- konzentriert
- bündig
- packend
Fazit: Zwei Romane, zwei Volltreffer. Vielversprechend, dieser Nate Southard
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