[REZENSION]: Nate Southard: Red Sky
Inhalt: Der Überfall auf eine Bank in El Paso läuft völlig aus dem Ruder und so bleibt dem Ganoven Danny Black nur die Flucht in die Wüste von New Mexico – auf dem Rücksitz eine weibliche Geisel, einen schwerverwundeten Psychopathen und dessen hysterische Freundin. Als sie in den verlassenen Fabrikhallen von Red Sky Manufacturing Schutz suchen, ahnen sie nichts von dem geheimen Leben im Wüstensand um sie herum. Bald umschwirren Armee-Helikopter das Gebäude und eröffnen erbarmungslos das Feuer. Die Soldaten tragen Gasmasken und sie haben es eilig, denn die Sonne sinkt … und aus den Schatten kriecht das hungrige Grauen hervor …
Nate Southard: Red Sky
(OT: Red Sky, 2010) Festa 2012; Horror Tb 1538; ISBN: 978-3-86552-146-0; Seiten: 268; Übersetzung: Sandra Schindler, Wolma Krefting; Ausstattung: Taschenbuch, Lederoptik, Kurzbio: Buch bei Festa: hier
Eine atemberaubende, gewalttätige Reise in die blutigen Abgründe des Wahnsinns, bitter und bis zuletzt von beinharter Konsequenz. Der Roman verliert keine Zeit. Man landet gleich auf der ersten Seite mitten im Geschehen – im Banküberfall. Das Desaster wird mit knappen Worten, in hohem Tempo geschildert und wirkt mit voller Wucht. Es ist mörderisch spannend zu lesen, wie die Sache den Bach runtergeht.
In diesem Tempo und mit derselben Sogkraft geht es weiter. Red Sky ist ein Pageturner, ein Roman, der geradezu durch die Geschehnisse rast, ohne sich mit Details aufzuhalten. Das Faszinierende dabei: Es fehlt nichts. Wir haben gut geschilderte Charaktere, stimmungsvolle Settings, deftige Action, die keinen blutigen Augenblick vermisst und eine gesunde Prise Paranoia. Ein Kunststück, mit so wenigen Worten so viel zu erzählen.
Das Buch ist relativ kurz und doch lang genug und am Ende klappt man es zu und schaut leicht erstaunt und mit einem wow in die Welt ringsum. Southard hat kein einziges Wort zu viel oder zu wenig geschrieben, man könnte den Text unmöglich straffen oder verlängern, ohne ihn schwer zu beschädigen. So gesehen hat der Autor den perfekten Roman geschaffen, etwas, das nur in sehr seltenen Fällen gelingt. Ich bin beeindruckt.
Red Sky ist spannend, dramatisch, hart, nett, bitterböse und definitiv fesselnd. Jedem Leser von Horror und Thrillern – der Roman schießt durch beide Genres – sei dieses Buch uneingeschränkt empfohlen. Tja, und da es zu einem perfekten Buch nicht mehr zu sagen gibt, lasse ich es hiermit.
Kurz gesagt:
- verdammt spannend
- verflucht konsequent
- verstörend konsistent
Fazit: Perfekt.