[REZENSION]: Jack Kilborn, Blake Crouch: Serial
Inhalt: Jack Kilborn und Blake Crouch erzählen, was passiert, wenn sich durchgeknallte Massenmörder begegnen und versuchen, sich gegenseitig umzubringen. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit von zwei der erfolgreichsten Horrorautoren der USA ist ein nervenaufreibendes, blutiges Spektakel, das einem beim Lesen das Blut in den Adern gefrieren lässt!
Jack Kilborn, Blake Crouch: Serial
(OT: Serial Uncut, 2010) Heyne 12/2012; ISBN: 978-3-453-52976-2; Seiten: 222; Übersetzung: Wally Anker; Ausstattung: Taschenbuch
Es dauert bis zur Hälfte des Buches, ehe erkennbar ist, das es sich tatsächlich um einen Roman handelt und nicht um mehrere Erzählungen. Was ja eigentlich wiederum falsch ist, denn Serial ist tatsächlich eine Collection von mehreren Erzählungen, die über das Thema Anhalter und durch eine Geschichte, die als Verknüpfung dient, eher mühselig zum Roman geformt wurde. Also eine Art fix-up novel.
Jack Kilborn alias J. A. Konrath hat hier seine Serienheldin Jack (Jaqueline) Daniels untergebracht und Blake Croch auch eine wiederkehrende Figur. Und die ganze Sache ist ein J. A. Konrath Werk, soll heißen, wer die richtig kranken Gewaltexzesse und phantastischen Momente eines Jack Kilborn Roman erwartet, wird enttäuscht. Konrath schreibt als Konrath Thriller, als Kilborn Splatter und Horror (Das Hotel, Angst) und als Joe Kimball Science Fiction.
So, und irgendwie ist damit das Interessanteste zu diesem Buch gesagt. Leider. Als Erzählungen allein wären die Texte nichtmal so schlecht, vor allem mir persönlich sagen die Kilborn/Konrath Sachen sehr zu. Als Roman funktioniert die Sache nur überaus mangelhaft, weil die Verbindung so wackelig ist und kein richtiger Lesefluss entstehen kann, wenn mit jedem Kapitel die Protagonisten komplett wechseln.
Warum Heyne ausgerechnet dieses Flickwerk als neuen Kilborn Roman ausgewählt hat, ist mir schleierhaft. Vielleicht wegen Blake Crouch, um damit dem Ullstein Verlag ans Bein zu pissen, der Blake Crouch rausgebracht hat (und der einmal Eigentümer von Heyne war). Kilborn hat einen Haufen harter, interessanter Werke in seiner Backlist, Serial auszuwählen war nicht die cleverste Entscheidung.
Aber der wahrscheinlichste Grund: Killers, die Fortsetzung (ab Mai 2013 bei Heyne), sowie Serial Killers Uncut, in dem die beiden schließlich 21 verschiedene Serienkiller aufeinander loslassen. Die Fortsetzungen können nur besser werden, da sie schließlich bewusst konstruiert wurden.
Serial sind gute Krimistorys und die Ausgangsbasis für eine Serie, aber in ihrer Präsentation als Roman irgendwie nicht der Bringer.
Kurz gesagt:
- lose verbunden Stories
- eigentlich J.A. Konrath Texte
- gute Geschichten
Fazit: ein unrundes, eingeschränktes Vergnügen
Weitere Bücher von Jack Kilborn: Angst, Das Hotel
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