[REZENSION]: John Scalzi: Der wilde Planet
Inhalt: Die Menschen haben die Galaxis besiedelt und beuten die Rohstoffe der Planeten nach Kräften aus. Für den Prospektor Jack Holloway ein einträgliches Geschäft, wird er doch an den Gewinnen beteiligt. Als auf Zara 23, einem paradiesischen Planeten, ein fossiles, in der Galaxis äußerst seltenes Material entdeckt wird, winkt plötzlich das große Geld. Aber keiner hat mit den geheimnisvollen Bewohnern dieser Welt gerechnet – und auch der Planet selbst hält noch einige Überraschungen parat …
John Scalzi: Der Wilde Planet
(OT: Fuzzy Nation; 2011) Heyne Tb 10/2011; ISBN: 978-3-453-53399-8; 382 Seiten; Übersetzung: Bernhard Kempen; Ausstattung: Taschenbuch
Sehr witzig! Ein rundum gelungener Roman – so verrückt wie eine Episode von Boston Legal im Weltall.
Die Fuzzys sind eine Kopfgeburt des SF Autors H. Beam Piper, 1962 als Little Fuzzy erschienen. Scalzi hat das Original – das man völlig frei als e-Book beim Projekt Gutenberg erhält – genommen und zu einem typischen John Scalzi Roman gemacht. Das ist etwas Gutes!
Jack Holloway ist in dem Sinn eigentlich kein sympathischer Held, sondern ein Opportunist, der haarsträubende Winkelzüge und juristische Gefechte in Gang setzt, um an seinen Gewinn zu kommen – dass er dabei zugunsten der Fuzzys handelt, ist ein praktischer Nebeneffekt.
Scalzi hat ein Talent für absurde Momente, komische Szenen und überaus verwickelte Intrigenspiele. Der wilde Planet ist keine Space Opera wie die grandiosen Old Men’s War Romane, sondern hat eher was von einer Screwball Komödie an sich, so wie der grotesk komische Roman Androidenträume. Ein Übersicht der Scalzi Werke bei Heyne findet sich → hier.
Der wilde Planet ist ein komischer Roman über den Zusammenstoß zweier unterschiedlicher Kulturen, von denen die eine, die Menschheit, von ihren raffgierigsten und rücksichtslosesten Vertretern repräsentiert wird. Es ist eigentlich klar, wo die Sympathien liegen und es ist auch klar, wie die Geschichte ausgehen wird, auch wenn es auf dem Weg dorthin etliche Überraschungen gibt.
Es gibt genug Action, jede Menge flpsige Dialoge, irrwitzige Drehungen und Wendungen in der Story, natürlich einen Stapel Fuzzys, stumfpsinnige Schläger, Explosionen und … ja, wie schon gesagt, eine Episode Boston Legal im Weltraum. Eine unterhaltsame und kurzweilige Mischung und eine überaus angenehme Lektüre.
Neben Androidenträume ist Der wilde Planet der amüsanteste Roman von John Scalzi. Es fehlt zwar das Element der Space Opera, aber das macht absolut gar nichts – also fehlt es eigentlich gar nicht. Hm. Egal, Das Buch macht Spaß.
Ich habe mich köstlich unterhalten.
Kurz gesagt:
- witzig geschrieben
- voller Tempo
- durchgedrehte Wendungen
Fazit: sehr vergnüglicher Roman, typisch Scalzi
John Scalzi auf Kultplatz.net:
Das Imperium der Ströme:
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Lock In:
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Krieg der Klone (Old Man’s War):
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— John Scalzi: Die letzte Einheit (Bd. 5) [Rezension] …
— John Scalzi: Zwischen den Sternen (Bd. 4) [Rezension] …
— John Scalzi: Die letzte Kolonie (Bd. 3) [Rezension offline] … Sammelband Krieg der Klone …
— John Scalzi: Geisterbrigaden (Bd. 2) [Rezension offline] … Sammelband Krieg der Klone …
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Einzelromane:
— John Scalzi: Redshirts [Rezension] …
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