[REZENSION]: Brett McBean: Die Bestien
Inhalt: Jim Clayton will nie wieder in den Knast, wo er achtzehn Jahre lang schmorte. Nie wieder darf er die Beherrschung verlieren. Doch dann landet er in einer winzigen Stadt und sieht, wie ein Mann ein junges Mädchen mit einem Gürtel blutig schlägt. Als er eingreift, schießt man ihn einfach nieder … Am nächsten Morgen führt man ihn einer Gruppe von Jägern vor. »Er dachte, er könnte in unsere kleine Stadt platzen und einen Polizei-Chief verprügeln, ohne dafür bestraft zu werden.« Ein tiefes Kichern schwappte durch die Gruppe. »Nun, hier regeln wir die Dinge ein wenig anders, Jim. Hier lassen wir Gott über dein Schicksal entscheiden. Kein Gericht, keine Anwälte, nichts als die wunderschönen Blue Ridge Mountains und einige unserer besten Jäger, die Jagd auf dich machen. Es ist ziemlich einfach. Wir geben dir zehn Minuten Vorsprung.«
Brett McBean: Die Bestien [meine Rezension] …
Brett McBean: Die Bestien
(OT: Torment, 2011) Festa 2011; ISBN: 978-3-86552-132-3; Seiten: 349; Übersetzung: Doris Hummel; Ausstattung: Taschenbuch, Lederoptik, Kurzbio; Buch bei Festa
Eine derartige Anhäufung von widerlichen, perversen, kranken Psychopathen wie in diesem Buch findet man auch nicht alle Tage. Ausgeprägter Sadismus, Folter, Vergewaltigungen, Mord – jede Abscheulichkeit wird begangen. Brett McBean hat bei uns mit Die Mutter einen mörderischen Einstand gehabt. Jetzt schnalzt er uns ungebremst die menschliche Perversion um die Ohren, die richtig kranke Abartigkeit.
Und er weigert sich, die Erwartungen zu erfüllen. So wird uns Jim Clayton als harter Kerl präsentiert, Ex-Knacki, Biker, groß und stark. Soweit die Präsentation. Nun, …
Die plastischen und eindringlichen Schilderungen der sadistischen Akte und der Schussverletzungen können gelegentliche Knoten im Magen verursachen. Die unvorstellbare Gemeinheit dieser Leute trägt einen beträchtlichen Teil zur Spannung bei. Die Sache mit der Erlösung …
Aber McBean hat noch ein zweites, anfangs überaus irritierend eingesetztes Teufelchen von Handlungselement parat. Eines, bei dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Wenn auf der Rückseite des Buches von einer faszinierenden Mischung aus Rambo und Geisterstunde die Rede ist, dann nicht ohne Grund. Der Teil mit der Geisterstunde nimmt schon im Prolog ihren Anfang und ist erst überaus irritierend, entwickelt sich aber zu einer faszinierenden Geschichte, die …
Diese beiden gegensätzlichen Elemente fließen schnell zusammen, laufen aber scheinbar nebeneinander her und verschmelzen schließlich zu einem einzigen fetten Knoten von Handlung, die dadurch noch um einiges mehr an unappetitlichen Szenen vorweisen kann, so richtig ekelig und böse, bitterböse. Das Finale …
McBean ist ein mörderischer Geselle und Leser, die sich an Richard Laymon oder Jack Ketchum erfreuen, können sich ohne Bedenken auf ihn stürzen – er erfüllt alle Erwartungen. Nein, stimmt nicht: McBean verzichtet darauf, dem Leser zwischendurch mit einem Hauch von Humor Gnade zu gewähren. Kein Witz weit und breit, kein Lächeln, keine Sonne, kein …
Darf ich es ganz derb sagen: Kranke Scheiße von allerbester Qualität. So könnte man das Buch kurz und bündig beschreiben. Und wer Die Mutter kennt, weiß woran er ist.
Kurz gesagt:
- grausam und ekelig
- spannend und mörderisch
- überraschend und ungewöhnlich
Fazit: ausgezeichnetes Buch, harter Stoff
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