[REZENSION]: Scott Sigler: Virulent
Inhalt: Überall in Amerika verwandeln mysteriöse Parasiten unschuldige Bürger in wahnsinnige Mörder. Als einziger Mensch überlebte Perry Dawsey die unbekannte Seuche. Er ist die letzte Hoffnung, der Bedrohung Herr zu werden und den Untergang abzuwenden. Denn diese neue Krankheit besitzt eine tödliche Intelligenz, und die Menschheit steht vor der Entscheidungsschlacht.
Scott Sigler: Virulent
(OT: Contagious; 2008) Heyne 01/2010; 668 Seiten; ISBN 978-3-453-43381-6; Übersetzung: Martin Ruf; Ausstattung: Taschenbuch, geprägter Umschlag
Virulent ist eine Fortsetzung, also Vorsicht. Der erste Band trägt den hübschen Titel Infiziert und ist ein Buch, das sich als Science-Thriller tarnt, um sich dann als Science Splatter Fiction Thriller zu entpuppen. Dieses Buch ist die logisch Fortsetzung und führt die Handlung beinahe nahtlos weiter, um sie im feuchten Traum jedes Kawumm-Klirr-Peng-Krach-Inferno-Fans münden zu lassen. Irgendwie kann man das nicht sonderlich viel anders beschreiben.
Zwischendurch wird unheimlich viel ekeliges Zeugs getan, es passiert ziemlich viel Ekelhaftes, Es wird gemetzelt, gemordet, verfault, mutiert, geblutet und äh … jede Menge anderer unschöner Krimskrams, der Bücher wie diese so wunderbar unterhaltsam macht. Virulent ist ein fettes Buch vom Umfang her und von der Anzahl und Deftigkeit der Gemetzel und Mutationen. Sehr spaßig zu lesen. Die psychologischen Einlagen sind zwar etwas an den Haaren herbeigezogen, aber wenn man dabei jemanden skalpieren kann, ist es o.k. so.
Sein erster auf Deutsch erschienener Thriller, EarthCore, ist meinem Gefühl nach auf eine vertrackte Art immer noch das beste Buch. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Eigenheit von Sigler, ganz andere Geschichten zu erzählen als es erst den Anschein hat, in jedem der Bücher auftaucht und EarthCore war bei uns eben sein erster Roman. Deshalb ist der Schmäh nicht mehr so sehr überraschend. Was auch hinzu kommt, Sigler hat seine Handlung von einem relativ begrenzten Schauplatz auf mehrere und größere Orte verteilt und wird monumental. Das ist nicht schlecht, aber die klaustrophobische Enge von EarthCore hatte ihre Vorteile.
Aber all das ist vollkommen egal, weil die Bücher schlicht und ergreifend sehr unterhaltsam, sehr gut durchdacht und sehr deftig sind – vor allem Virulent ist zwischendurch wirklich grenzwertig grausig. Ach eine feine Sache, Sigler schert sich nicht um politisch korrekte Ferkeleien, sondern er ist richtig ungeniert fies und richtig ungeniert doof. Weil dabei ein Augenzwinkern erkennbar ist, macht es die Sache rundum unterhaltsam. Ich freue mich auf die nächsten Titel.
Kurz gesagt:
- fies, brutal, ironisch
- ziemlich deftig
- gut durchdachte Geschichte
Fazit: Science-Splatter-Alien-Thriller Fans werden bestens bedient
Die Trilogie: Bd. 1: Infiziert; Bd. 2: Virulent; Bd. 3: Pandemic
Scott Sigler: Pandemic [meine Rezension] …
Scott Sigler: Die Verborgenen [meine Rezension] …
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Scott Sigler: Virulent [meine Rezension] …
Scott Sigler: Implantiert [meine Rezension] …
Scott Sigler: Infiziert [meine Rezension] …
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