[REZENSION]: John Scalzi: Agent der Sterne
Inhalt: Eines Tages kommen Außerirdische auf die Erde, um mit den Menschen eine friedliche Allianz zu bilden. Es gibt nur ein Problem: Sie sind abgrundtief hässlich und stinken zum Davonlaufen. Nicht einfach also, sich das Vertrauen der Erdbewohner zu erwerben. Die Aliens brauchen jemanden, der das »Geschäft« zwischen den beiden Völkern vermittelt. Und wer kann das besser als ein smarter Hollywood-Agent?
John Scalzi: Agent der Sterne
(OT: Agent to the Stars; 2005) Heyne Tb 02/2010; 446 Seiten; ISBN 978-3-453-52625-9; Übersetzung: Bernhard Kempen; Ausstattung: Taschenbuch
Im Nachwort entdeckt man, dass dieser Roman der Erstling von Scalzi ist und ursprünglich nicht einmal zur Veröffentlichung gedacht war. Scalzi nennt das Buch seine »Schreibübung«, er wollte herausfinden, ob er einen Roman schreiben könne. Das erklärt auch, wieso dieses Buch im Gegensatz zum restlichen Gesamtwerk etwas unrund und unausgegoren anmutet, obwohl es eigentlich nichts daran zu rütteln gibt.
Die Geschichte ist streckenweise zum Brüllen komisch, spielt mit allerlei Klischees und Absurditäten, die man Hollywood gerne anhängen möchte und die sicherlich auch vorkommen. Man sieht relativ früh kommen, worauf das Buch hinausläuft, das ist ein auffälliger Unterschied zu seinen anderen Büchern, die immer wieder für echte Überraschungen gut sind.
Ein etwas schwächerer John Scalzi ist immer noch um Welten besser als bei einem beträchtlichen Teil der Autoren die besten Bücher. Von daher ist der Roman allerfeinste, lustige Unterhaltung, deren Witz zwischen den Slapsticksatiren von Tom Sharpe und den skurrilen Begegnungen eines Terry Pratchett anzusiedeln ist.
Der Geruch der Aliens ist wirklich wunderbar schauderhaft geschildert und ihr Erscheinungsbild widersrpicht sämtlichen E.T. Blödheiten. Die erste Begegnung zwischen dem zukünftigen Agenten der Aliens und ihrem Botschafter hat eine wunderbar absurde Qualität.
Trotzdem ist das Ergebnis nicht ganz so befriedigend wie erwartet. So ist das Finale, wenn auch vollkommen logisch zur Geschichte passend, doch etwas schwach und einige Passagen und Entwicklungen haben etwas verkrampftes an sich. Das Gefühl, Scalzi wollte alles rundum happy enden lassen, will nicht so ganz vergehen.
Nun, soll es halt so sein. Agent der Sterne ist eine Fingerübung und dafür ist das Buch verdammt gut. Blöd ist eben, dass die weitaus besseren Folgewerke zuvor erschienen sind und damit die Erwartungshaltung beträchtlich in die Höhe getrieben haben. Diesem Druck kann der Erstling nicht ganz stand halten, obwohl er sich wacker schlägt.
Kurz gesagt:
- streckenweise sehr lustig
- skurrile Geschichte
- auf schwer definierbare Art unrund
Fazit: unterm Strich durchaus lesenswert, mit saukomischen Szenen
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