[REZENSION]: Carlton Mellick III: Die Kannibalen von Candyland
Inhalt: Als er noch ein Junge war, sah Franklin Pierce die Candyfrau mit dem rosa Zuckerhaar zum ersten Mal. Sie machte die Kinder mit ihrem betörenden Erdbeerduft willenlos und fraß sie auf. Aber niemand glaubte seine Geschichte. Seither ist Franklin Pierce besessen davon, zu beweisen, dass die Kannibalen von Candyland wirklich existieren. Doch dazu muss er erst einen fangen … tot oder lebendig. Jahrzehnte später findet er den Zugang ins unterirdische Candyland – und wird der Sexsklave der zuckersüßen Frau mit Biss …
Carlton Mellick III: Die Kannibalen von Candyland
(OT: The Cannibals of Candyland; (c) 2009) Festa Verlag 2010; ISBN 978-3-86552-095-1; Seiten: 160; Übersetzung: Michael Plogmann; Ausstattung: Hardcover, rosa Papier (!) Duftcover, Lesebändchen;
Das ist ein völlig durchgeknalltes kleines Buch. Das rosa Papier! Der Erdbeerduft! Das Bonbonfarbene Outfit mit dem nicht weniger klebrigen Inhalt zusammen genommen – die totale Herausforderung für jeden, der Süßigkeiten liebt. Eine Versuchung, der ich nicht widerstehen konnte. Hrmpf.
Auch hinter dieser durchgeknallten Idee verbirgt Mellick wieder eine Science Fiction Geschichte, gut getarnt durch die absolute Absurdität der Geschichte und den schicken Ekeleinlagen. Surreale SF ohne Rücksicht auf Verluste – Leser, was willst du mehr? Cyberpunk, Steampunk, Candypunk.
Knallrosa
Ich habe nicht die geringste Idee, woher Mellick die Inspiration für diese Geschichte hatte, aber mir ist beim Lesen ununterbrochen Tim Burton durch den Kopf gespukt, im speziellen und natürlich (oder auch nicht) naheliegend Charlie und die Schokoladenfabrik. Bei Mellick habe ich Verwandte der Oompa Loompa gefunden und wenn sein überaus bizarrer Held Franklin Pierce nicht aus derselben Familie wie der von Johnny Depp köstlich gruselig gespielte Willy Wonka stammt, dann weiß ich auch nicht.
Aber Mellick hat seine ganz eigene Vorstellung von süßen Überraschungen und so verwundern weder die Erdbeernippel noch lebender Fruchtgummi, der sich in Zuckermenschen verbeißt und andere brutal süße Leckereien mit einer penetrant dezenten Beimengung von Fäulins.
Blutrosa (äh?)
Ergibt mein Geschreibsel irgendwie Sinn? Nein! Aber wenigstens habe ich eine gute Entschuldigung für den Quatsch: Überdosis Süßkram! Der Duft des Buches, der im Hirn klebende Inhalt, das leckere Zeug in der Realität.
Nun, wie dem auch sein, Die Kannibalen von Candyland sind wunderbar bizarr und flott zu lesen. Die Geschichte macht Spaß. Das Buch mit seinem rosa Papier und dem – ähm – betörenden Duft ist liebevoll gemacht und ein kleines Sammlerstück.
Und für Anfänger in Sachen Mellick ist es ein wunderbarer Einstieg in die herrlich bizarre, absurde, verdrehte und hinterhältige Welt des Carlton Mellick III und zugleich ein tadelloser erster Kontakt mit dem Genre der Bizarro Literatur. Viel Vergnügen!
Kurz gesagt:
- genial bescheuerte Story
- extra entzückendes Buch
- rundum ein Vergnügen
Fazit: Absolut und uneingeschränkt eine Empfehlung!
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