[REZENSION]: Dmitry Glukhovsky: Metro 2033
Inhalt: Es ist das Jahr 2033. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Moskau ist eine Geisterstadt, bevölkert von Mutanten und Ungeheuern. Die wenigen verbliebenen Menschen haben sich in das weit verzweigte U-Bahn-Netz der Hauptstadt zurückgezogen und dort die skurrilsten Gesellschaftsformen entwickelt. Sie leben unter ständiger Bedrohung der monströsen Wesen, die versuchen, von oben in die Metro einzudringen … Dies ist die Geschichte des jungen Artjom, der sich auf eine abenteuerliche Reise durch die U-Bahn-Tunnel macht, auf der Suche nach einem geheimnisvollen Objekt, das die Menschheit vor der endgültigen Vernichtung bewahren soll.
[Anmerkung]: Bis vor kurzem war ich der Meinung – und das habe ich die längste Zeit an dieser Stelle angemerkt – die originale Rezension verloren zu haben. Doch das stimmt nicht ganz. Zu meiner freudigen Überraschung kann ich sie hier weitgehend, formell sanft adaptiert, wieder präsentieren:
Metro 2033 ist eine moderne Quest. Artjom, Wächter einer Grenzstation, begibt sich auf eine Reise durch das System, auf der Suche nach einer Möglichkeit, das vordringen von unheimlichen Eindringlingen von der Oberfläche, zu stoppen. Denn seine Station ist ein Außenposten, wenn er fällt, ist einer der Zugänge tief in das Innere des Tunnelsystems frei.
Die Morlock-Zivilisationen, die ihrer Herkunft immer mehr verlustig gehen, nutzt Glukovsky, um unsere Gegenwart zu verfremden und vorzuführen, ohne dieses Thema in den Vordergrund zu stellen. Denn er konzentriert sich darauf, eine postapokalyptische Welt, wie sie das 80er Jahre Kino so wunderbar vorgeführt hat, auf den neuesten Stand zu bringen und mit buchstäblich todschicken Elementen zu bereichern.
Das gelingt ihm eindrucksvoll. Die Irrgänge durch die ewig finsteren Tunnel, die Begegnungen mit den unterschiedlichen Zivilisationen, die sich in den verfallenden Stationen drängen, fesseln. Eine Tunnelzivilisation, verrohend, degenerativ, kriegerisch, als Spiegelbild unserer Welt.
Wenn man all das beiseite läßt, bleibt immer noch ein stimmungsvoller, spannender Science Fiction Roman, von monumentaler Länge, niemals langweilig, gut geschrieben, sehr unterhaltsam und effektiv, voller interessanter Details und dunkler Bedrohungen. Echt cool!
Was Glukhovsky noch schafft, ist, sich den Spielraum für weitere Bücher aus diesem Universum freizuhalten. Zwar beendet er Metro 2033 auf eine Art, die jegliche direkte Fortsetzung überflüssig macht, doch durch die Beschränkung auf die U-Bahn in Moskau, mit kurzen, spannenden Ausflügen in die Ruinenstadt oberhalb, ist der Weg geebnet, andere Städte und deren unterirdische Welten zu erforschen.
Kurz gesagt:
- spannend
- originell
- clever durchdacht
Fazit: Wenn man nur einen einzigen der zahlreichen Metro-Romane lesen möchte, dann den hier!
Glukhovsky: Metro 2035 [meine Rezension] …
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