Black Mirror, Season 1 und Season 2 sind relativ kurz. Die erste Staffel ist mit 3 Episoden ausgewählt kurz, Staffel 2 kommt immerhin auf 6 Episoden. Staffel drei sind ebenfalls 6 Episoden. Season 4 wird ebenfalls 6 Episoden kurz.
Black Mirror beschäftigt sich mit den dunklen Seiten unseres Lebens, der Medien und unserem Umgang damit. Zu den Besonderheiten der Serie gehören unter anderem, dass sie eine Antologie-Serie ist. Das heißt, jede Episode ist in sich abgeschlossen. Weiters die Laufzeit. Zwischen 44 und 90 Minuten. Es gibt keine einheitliche Länge, sondern diese richtet sich nach der Zeit, die es braucht die Geschichte zu erzählen. Das dritte ist die geradezu bösartig-pessimistische Sichtweise auf Mensch und Technik.
Die einzelnen Episoden sind exzellent durchdacht und ausgeführt, schaffen es spielend, beim Zuseher Betroffenheit und in einigen Fällen geradezu Entsetzen auszulösen. Der Humor, der gelegentlich aufblitzt, ist von der schwärzesten Seite.
Mir kommt die Episode S01E01, also Staffel 1, erste Episode, fast noch am leichtesten verdaulich vor: Hier wird der britische Premier erpresst, indem man ein Mitglied des Königshauses kidnappt und zur Freilassung verlangt, dass der Premier zur Hauptabendzeit live im TV ein Schwein fickt. Es klingt absurd und bescheuert, ist aber tadellos und hochgradig niveauvoll umgesetzt und von einem galligen Humor getränkt. Der Umgang der Medien mit diesem Szenario erscheint extrem realistisch und damit deprimierend. Übrigens, wer Penny Dreadful gesehen hat, wird sich am vertrauten Gesicht des Premiers mit wohligem Schaudern erfreuen.
Aber das ist die komischste Episode. Danach geht es hinab in die Abgründe des medialen Horrors, der menschlichen Abgründe, in die Twilight Zone der computerbeherrschten Zukunft und der entrechteten Menschheit, beziehungsweise in jene Untiefen der Psyche, in denen sich der Alltagsfaschismus verbirgt. Black Mirror zerrt alles gnadenlos ans Licht und seziert es, breitet es vor uns aus und hält dem Zuschauer mit brutaler Gnadenlosigkeit einen Spiegel vor das Gesicht, der den wahren Charakter zeigt.
Die Finale der Episoden neigen dazu, niederschmetternd zu sein, nachdem die Geschichte selbst es vorher schafft, beiläufig mit Wendungen und Drehs in der Handlung Fassungslosigkeit zu verursachen.
Die Serie zählt zum Besten, was das TV zu bieten hat. Sie ist exzellent ausgeführt, hintergründig und durchdacht, geprägt von einem zynischen Realismus und sie ist in der Machart ausgeprägt europäisch. Sie ist nicht gerade leichte Kost oder aufbauend. Nochmal zum Vergleich Penny Dreadful – diese schon sehr düstere, melancholische Serie ist im Vergleich zu Black Mirror heiter. Schöpfer und federführender Verantwortlicher ist der Engländer Charlie Brooker.
Zu sehen ist Black Mirror auf Netflix, beziehungsweise bis jetzt nur als britische Import-DVD-Box, die Staffel 1 und Staffel 2 sowie ein Special enthält.
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