Inhalt: Südlich von El Paso verschwinden immer mehr Kinder und Jugendliche ohne jede Spur. Texas Ranger Parker wird zur Ermittlung in die Gegend geschickt.
Vor über zehn Jahren war Parker schon einmal hier. Damals erlebte er in einem kleinen Städtchen voller Psychopathen das Grauen. Der Ort hieß Hell.
Parker weiß, dass Hell nicht mehr existiert und nichts mit dem Fall zu tun haben kann. Aber dennoch: Das Gefühl der Angst in seinen Eingeweiden wird er nicht los …
Tim Miller: Zurück nach Hell, Texas
Rezension: Das ist ein überaus extremes Buch. Was die Grausamkeit angeht, kann es sich unmittelbar auf den selben Podestplatz stellen wie Edward Lee: Das Snuff Haus. Es gibt jedoch einen deutlichen Unterschied zwischen Tim Miller und Edward Lee, der nichts mit der Härt des Buches zu tun hat. Es ist eine Stilfrage. Wo Edward Lee mit geschliffener Sprache und makabrem, bösartigen Humor glänzt, drischt Tim Miller mit einem Vorschlaghammer die raue Prosa seiner Werke in Form.
Soll heißen: Miller wirkt, weil er “dreckig” schreibt, ohne Raffinesse, mit harten, kurzen Sätzen. Peng. Peng. Peng. Und wenn er auf diese Art die unglaublich abartigen Gewaltszenen schildert, dann verursacht er bei der Lektüre geradezu körperliche Schmerzen. Das ist sehr effektiv. Seine Bücher gehen im wahrsten Sinn des Wortes unter die Haut, da kennt der Autor keine Gnade. Wie der Titel schon suggeriert, ist das Buch die Fortsetzung von Willkommen in Hell, Texas, eine logische Fortsetzung der Geschichte, zur Potenz härter als der erste Band.
Und das Ende schließt eine direkte Fortsetzung aus, ermöglicht aber die Erweiterung zu einem ganzen Universum von Hells …
Tim Miller ist jetzt nicht immer der stilsicherste Autor, der uns Genießer von harter Horror-Literatur versorgt, aber er hat mit seiner rohen, knappen Sprache und den ungebremsten, radikalen und fantasievollen Gewaltszenen ein blutrotes Alleinstellungsmerkmal. Auch die Einfälle sind bemerkenswert – was er mit kleinen Küchenutensilien dem menschlichen Körper antut, ist auf der ultraderben Seite daheim. Was seine Fähigkeit angeht, unter die Haut der Leser zu gelangen, mischt er ganz vorne mit, dort, wo Edward Lee, Wrath James White, auch Brian Keene ihre Domäne beherrschen.
Ich mag den Scheißkerl.
Kurz gesagt:
- ultrabrutal
- dreckig, direkt
- originell
Fazit: Autor mit Durchschlagskraft. Empfehlung in Sachen Extrem-Literatur.
Originaltitel: Return to Hell, Texas; 2016 / Festa Extrem Bd. 25; 03.2017 / Seiten: 160 / Übersetzung: Renè Ulmer
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