Inhalt: Als die kleine Rose eines Abends beim Spielen in einer Höhle eine gewaltige Metallhand entdeckt, ahnt sie noch nicht, dass dieser Fund ihr ganzes Leben verändern wird. Siebzehn Jahre später will sie, inzwischen eine herausragende Physikerin, das noch immer ungelöste Rätsel aufklären. Gemeinsam mit einem Expertenteam aus Wissenschaftlern und Militärs findet Rose heraus, dass die Hand zu einem riesigen Roboter gehört, dessen Körperteile über den ganzen Globus verteilt sind. Doch wer hat den Roboter gebaut? Wann wurde er in der Erde vergraben? Und was bedeuten die seltsamen Zeichen auf dem Metall?
Sylvain Neuvel: Giants
(OT: Sleeping Giants; Del Rey 2016) Heyne 09/2016; ISBN: 978-3-453-31690-4; Seiten: 416; Übersetzung: Marcel Häußler; Ausstattung: Paperback
Giants ist ein ganz eigenes, gigantisches Biest. Es ist eine orale Geschichte über die Entdeckung und den Zusammenbau eines gigantischen Roboters, der schon vom Alter her unmöglich menschlichen Ursprungs sein kann. Und an dem Aufhänger zeigt sich, wie clever Neuvel vorgegangen ist.
Der Roman ist eine Abfolge von Interviews, die einer der Akteure, ein mächtiger Drahtzieher, dessen Namen wir nie erfahren, mit Beteiligten führt. Wir erfahren allerlei über die Suche, über die Schwierigkeiten beim Bergen, die menschlichen Tragödien, zu denen es kommen muss – dieser erste Band aus The Themis Files ( Bd. 2, Waking Gods erscheint 04/2017 in Englisch) ist schlicht eine Art Dokumentation über Entdeckung und Aufbau eines gigantischen Roboters. Eine Art World War Z, nur eben mit einem riesigen Roboter.
Durch die Art und Weise, wie der Roman erzählt wird, entzieht er sich etlichen Erwartunghaltungen. Es ist keine Geschichte wie Pacific Rim von Guillermo del Toro. Es ist auch nicht, trotz der ähnlichen Erzählweise, wie Robocalypse von Daniel H. Wilson. Aber es ist ein überaus spannendes, in großen Dimensionen angelegtes Epos, das … nein, ein Hinweis auf die Dimensionen wäre ein fahrlässiger Spoiler. Das wäre verflucht schade und mehr als ärgerlich.
Giants ist ein sehr unterhaltsames Buch – es spielt mit Verfolgungswahn, damit, ob man als Leser überhaupt die Wahrheit erfährt. Es handelt von den komplizierten politischen Verwicklungen im Zusammenhang mit der Maschine und natürlich geht es hauptsächlich um die erfrischend eigenwilligen Charaktere, die wir nach einer Weile aus Hauptfiguren wahrnehmen.
Aber Vorsicht, der kanadische Autor ist in der Hinsicht relativ skrupellos, es ist gar nicht so sicher, dass alle Interviewten auch am Ende des Buches am Leben sind. Beziehungsweise immer noch sie selbst. Hm. Diesbezügliche Überraschungen tragen ordentlich dazu bei, das Buch spannend zu halten.
Giants ist ein sehr unterhaltsamer Roman, der mit Vergnügen auf die Fortsetzung warten lässt – und auf das gigantische Epos, das sich in der Geschichte ankündigt. Ich bin gespannt.
Kurz gesagt:
- clever geschrieben
- sehr unterhaltsam
- macht gierig auf mehr
Fazit: Ein pures Lesevergnügen
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ergänzend:
Daniel H. Wilson: Robocalypse [Rezension offline] … eBook und Print bei Amazon …
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