INHALT: Im Stadtpark von Flint City wird die geschändete Leiche eines elfjährigen Jungen gefunden. Augenzeugenberichte und Tatortspuren deuten unmissverständlich auf einen unbescholtenen Bürger: Terry Maitland, ein allseits beliebter Englischlehrer, zudem Coach der Jugendbaseballmannschaft, verheiratet, zwei kleine Töchter. Detective Ralph Anderson, dessen Sohn von Maitland trainiert wurde, ordnet eine sofortige Festnahme an, die in aller Öffentlichkeit stattfindet. Der Verdächtige kann zwar ein Alibi vorweisen, aber Anderson und der Staatsanwalt verfügen nach der Obduktion über eindeutige DNA-Beweise für das Verbrechen – ein wasserdichter Fall also?
Bei den andauernden Ermittlungen kommen weitere schreckliche Einzelheiten zutage, aber auch immer mehr Ungereimtheiten. Hat der nette Maitland wirklich zwei Gesichter und ist zu solch unmenschlichen Schandtaten fähig? Wie erklärt es sich, dass er an zwei Orten zugleich war? Mit der wahren, schrecklichen Antwort rechnet schließlich niemand.
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REZENSION: Das ist endlich mal wieder ein verflucht guter King! Er hat es dieses Mal sogar geschafft, seiner größten Schwäche – den Enden – aus dem Weg zu gehen und einen überaus befriedigenden Schluß zu finden!!
Und: Der Outsider ist ein tatsächlich Spin-Off der Brian Hodges Trilogie, die mit Mr. Mercedes so großartig ihren Anfang nahm. Darüber hinaus hat King sich die unterhaltsame Freiheit genommen, den Thriller-Autor Harlan Coben als nicht unbedeutendes Element für bestimmte Handlungszwecke zu verwenden. Darüber hinaus verweist King auf Künstler, Bücher, beschäftigt sich eingehend mit Mythologie.
Der Outsider ist ein streckenweise rasend spannender Thriller, in dem sich der Autor mehrerer Techniken bedient, um die Geschicht aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen und vor allem, fesselnd zu gestalten. Diesbezüglich war King schon lange nicht mehr so kreativ, wie er es hier ist. Natürlich ist es Stehen King und damit gibt es ätztende Kommenatre gesellschaftlicher Art, überaus brutale Gewaltszenen, haarsträubend anmutende Kehren in der Story (hier tadellos gelungen), slurrilen Witz und alles, was sonst noch dazugehört, um einen erstklassigen Roman zu komponieren.
Wie so oft strapaziert King die Glaubwürdigkeit, wenn er letzendlich die Geschichte in jene Richtung kippt, in die er gehen will, nur funktioniert es dieses Mal dank der Verwirrung und der scheinbar unlösbaren Situation, die er eingangs geschaffen hat und aus der es keinen Ausweg zu geben scheint. Aber King ist eben King und wenn er im Laufe der vielen Jahre und Bücher immer wieder einen literarischen Bockmist verbrochen hat, so zeigt dieser Roman, warum er Stephen King bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat.
King ist immer noch ein verdammt guter Autor.
Der Outsider ist ein großartiger Spannungsroman, der im Endeffekt vor nichts zurückschreckt – weder vor Gewalt gegen Kinder, noch vor haarsträubenden Wendungen in der Story, noch vor Trash. Bei allem, was geschieht, bleibt das Buch seinem Stil und dem Niveau treu, das ihm Klasse verleiht, die Spannung bleibt bis zum Schluß erhalten und der Autor entlässt seine Leser nach der befriedigenden letzten Seite mit dem beglückenden Gefühl, einen verdammt guten Roman gelesen zu haben.
Und für mich, der seit seiner Teenagerzeit King liest, ist das eine Sache, die mich richtig freut. Und damit freue ich mich auf das nächste Werk von King, die in Castle Rock angesiedelte Novelle Erhebung. (ab Nov. 2018)
Kurz gesagt:
- sehr spannend
- durchaus haarsträubend
- rundum gelungen
Fazit: Großartiges Buch, absolut empfehlenswert.
Originaltitel: The Outsider; 2018 / Heyne Verlag 2018 / Seiten: 752 / Übersetzung: Bernhard Kleinschmidt
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Werke aus Castle Rock:
— Elevation / Erhebung …
— Gwendy’s Button Box / Gwendys Wunschkasten
— The Dead Zone / Das Attentat
— Cujo / Cujo
— The Body / Die Leiche (Novelle, ursprünglich in Different Seasons / dt. Frühling, Sommer, Herbst und Tod)
— Uncle Otto’s Truck / Onkel Ottos Lastwagen (Erzählung, ursprünglich in Skeleton Crew / dt: Blut und Der Gesang der Toten)
— Mrs. Todd’s Shortcut / Mrs. Todds Abkürzung (Erzählung, ursprünglich in Skeleton Crew / dt: Blut und Der Gesang der Toten)
— The Dark Half / Stark
— The Sun Dog / Zeitraffer (Novelle in Four Past Midnight / dt. Nachts)
— Needful Things / In einer kleinen Stadt
— It Grows on you / Es wächst einem über den Kopf (Erzählung, ursprünglich in Nightmares and Dreamscapes / dt. Albträume)
Darüber hinaus findet Castle Rock in einer erklecklichen Anzahl von Werken mehr oder weniger oft Erwähnung. So werden zum Beispiel in Pet Semetary / Friedhof der Kuscheltiere Anspielungen auf Cujo gemacht, der in Castle Rock angesiedelt ist. Die Stadt findet Erwähnung unter anderem in It / ES, oder in Gerald’s Game / Das Spiel, natürlich auch in The Stand / Das letzte Gefecht bzw. The Stand, weiters in Dreamcatcher / Dreamcatcher, im Nachfolgeroman zu The Shining, Doctor Sleep / Doctor Sleep oder zuletzt auch in Revival / Revival. Dazu kommen weitere Romane und Erzählungen, in denen Castle Rock erwähnt wird.
Kleines Kuriosum: In der TV-Serie Kingdom Hospital (alternativ auch Stephen King’s Kingdom Hospital genannt), für die King mitverantwortlich zeichnet, wird auch auf Castle Rock Bezug genommen. Das Kuriose ist allerdings, dass die von King entwickelte Serie ein Remake der Serie Riget (dt. Hospital der Geister) ist, die von Lars von Trier geschaffen wurde.
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Der Roman gefällt mir eigentlich gut.Auch Steve Jobs hätte seinen Spass!OK.Apple hat ein paar Millionen springen lassen für diese Werbeveranstaltung.Aber das hat sich gelohnt!!!