Inhalt: Ein tödliches Grippevirus grassiert in den USA. Während Chaos um sich greift, flieht eine Gruppe ganz unterschiedlicher Menschen in einen unterirdischen Luxusbunker – das Sanctum –, ihre eigene, sich selbst versorgende Welt. Doch schon bald befeuern Abschottung und Enge erste Spannungen unter den Bewohnern. Als der Erbauer des Bunkers tot aufgefunden wird, bricht Panik aus. Mit ihm ist der Code zum Öffnen der Türen verloren. Der Sauerstoff wird knapp. Die Wasservorräte schwinden. Der Kampf ums Überleben beginnt.
S.L.Grey: Under Ground
(OT: Under Ground; 2015) Heyne 12/2016; ISBN: 978-3-453-43810-1; Seiten: 384; Übersetzung: Jan Schönherr; Ausstattung: Klappbroschur
Under Ground ist ein Roman mit mehreren Problem. Dass die Story nicht die Neueste ist, stört dabei kaum. Das Thema ist einfach zu interessant, um es nicht in regelmäßigen Abständen irgendwo wieder variiert zu finden. Diese Version ist nicht die schlechteste, was die Idee angeht, allerdings in der Exekution doch eher unterdurchschnittlich.
Es mangelt dem Buch an Spannung. Alles läuft nach Schema F ab, wirkt gestelzt und damit wird die Sache unglaubwürdig. Under Ground ist relativ fantasielos konstruiert. Dazu kommt die Erzählweise, die mit dem Kapitel wechselnde Perspektive. Gekonnt ist das ein guter Gimmick, hier jedoch wird die Geschichte ausgebremst und jegliches Tempo krepiert auf der Kriechspur.
Ich habe keinen sympathischen Charakter gefunden. Nicht eine Person, deren Schicksal mich interessiert oder berührt hätte. Eine Figur ist unsympathischer als die andere und allesamt üble Klischeefiguren. Grotesk. Das eröffnet die Frage, warum zum Teufel mich dieses Theater überhaupt interessieren sollte.
Interessanterweise findet sich bei Bookgasm eine Rezension des neuesten Romans dieses Autorenduos, The Apartment, in dem genau dasselbe Problem ein Thema ist – unsympathische Hauptfiguren, erzählt aus wechselnden Perspektiven.
Allerdings scheint der andere Roman den höheren Unterhaltungswert zu haben. Auch Labyrinth der Puppen war bedeutend unterhaltsamer. Der Roman allerdings dürfte bei uns wohl gefloppt sein, sonst hätte Festa alle Bände rausgebracht? Aber das Buch ist wenigstens in sich abgeschlossen, also halb so wild.
Apropos – in dem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, wie man bei Heyne auf die Idee kommt, Under Ground im Klappentext des Buches als das erste gemeinsame Werk der beiden Autoren zu bezeichnen??? Der S.L. Grey Erstling ist das Labyrinth der Puppen – The Mall, von 2011. Steht sogar auf der Website der Autoren. Under Ground ist das 4. (!) Buch – nach der Trilogie The Mall, The Ward, The New Girl. Das ist peinlich, Heyne.
Okay, Under Ground. Kein Buch, das mich sonderlich begeistert hat.
Kurz gesagt:
- unsympathische Figuren
- klischeehafte Handlung
- spannungsfrei
Fazit: Der Roman hat genervt …
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