BUCH: Orbs – Orbs; (c) 2013 / Heyne 10.2018 / Seiten: 400 / Übersetzung: Marcel Häußler
INHALT: Es ist das Jahr 2061, und die Erde ist langsam, aber sicher unbewohnbar geworden. Die letzte Chance der Menschheit ist der Mars. In Vorbereitung auf die Mission lässt sich Dr. Sophie Winston mit ihrem Team in einem Biosphären-Habitat in den Rocky Mountains einschließen. Doch schon wenige Tage später sind die Wissenschaftler gezwungen, den Einschluss abzubrechen. Als sich die Türen des Habitats öffnen, stehen Dr. Winston und ihre Leute vor dem Nichts: die Menschen sind spurlos verschwunden, ebenso die Wasserreserven des gesamten Planeten. Stattdessen tauchen plötzlich überall mysteriöse, blau leuchtende Kugeln auf. Kugeln, die ein tödliches Geheimnis bergen …
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REZENSION: Nicholas Sansbury Smith ist der Autor des Extinction Cycle. Dessen erste drei Bände haben mir hervorragend gefallen, Band 4 nicht ganz so, der Rest folgt noch. Mit Orbs stellt der Autor irgendwie eine Sache unzweifelhaft klar – er ist auf seine Art ein One-Trick-Pony.
Orbs ist nach exakt dem selben Muster gestrickt wie der Extinction Cycle. Orbs ist pure Science Fiction mit einer interessanten Grundidee, die deutlich schlichter aufgearbeitet wird als in dem anderen Zyklus und – zumindest dieser erste Roman erinnert mich irgendwie an Robert McCammon: Die Grenze. Davon, dass McCammon absolut haushoch überlegen ist, brauchen wir gar nicht mal anfangen. Die größte Ähnlichkeit der Bücher liegt darin begründet, dass der Mensch an sich nicht von Bedeutung ist, sondern allenfalls von Nutzen. Der größte Gegensatz dieser Werke ist das überragende Können von Robert McCammon, der ein herausragender Erzähler ist.
Von der gnadenlosen Seelenlosigkeit
Ich möchte auch nicht so weit gehen und Orbs niedermachen. Es ist schnelle Unterhaltung, Junkfood-Science-Fiction mit einer guten Grundidee (die Grundidee ist auch bei Burger gut) in einer allerdings eher durchschnittlichen Aufbereitung – Junkfood eben. Auffällig ist ebenso, dass Extinction Cycle die sympathischeren Figuren hatte, und Orbs sowohl die Konstellation wiederholt wie auch die Handlungsabläufe ähnlich gestaltet, nur alles eben eine Stufe weniger mitreißend und fesselnd – es ist ein pures Kommerzwerk. Auch das ist an sich nichts Schlechtes, schließlich muss ein Autor auch Geld verdienen, keine Frage.
Ich werde auf jeden Fall in den nächsten Band hineinlesen – in der Hoffnung, dass sich Sansbury-Smith da seiner Stärken besinnt hat, wie er sie zumindest in den ersten drei Romanen des Extinction Cycle zur Schau gestellt hat. Mag sein, dass Orbs mit seinen vier Bänden einfach das erste Buch braucht, um in Form zu gelangen.
Schwer machen es aber das Fehlen von Sympathieträgern und das schematische Abspulen der Handlung wie die Voraussehbarkeit der kommenden Ereignisse. Orb ist einer jener Romane, an denen sich deutlich erkennen lässt, was ein Autor, der sich mehr Zeit gelassen hätte, aus dem Stoff rauzuholen imstande gewesen wäre. So aber ist das Buch zwar unterhaltsam und rasant geschrieben, in der Hinsicht der versäumten Gelegenheiten und unsympathischen Hauptfiguren allerdings eher frustrierend.
Und das ist schade.
Das Buch in der Zusammenfassung:
- Anspruch/Stil: ** etwas unterdurchschnittlich
- Gewalt/Gore: ** SF-Action, Standard-Splatterszenen
- Sex/Perversion: ** wenige Momente Standard-Erotik
- Unterhaltungwert: *** gegeben, aber etwas frustrierend
- Gesamteindruck: ***
Unterhaltsamer Roman mit einigen deutlichen Schwächen
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Der Beitrag [REZENSION]: Nicholas Sansbury Smith: Orbs erschien am 20.01.2019 auf Kultplatz.net …
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