Inhalt: Dr. Lovato und Dr. Ellis versuchen ein Gegenmittel zu entwickeln, um die Evolution der Monster endlich zu stoppen. Die wenigen Überlebenden vom Team Ghost schützen die beiden so gut es geht, denn ein Erfolg der Wissenschaftler ist nicht nur ihre letzte Chance, sondern auch die der gesamten Menschheit. Doch die Horden der Mutierten umzingeln sie bereits und erhalten unerwartete Hilfe durch Kollaborateure, die für die Monster arbeiten …
Band 4: Entartung [Rezension] als Paperback und Kindle Edition bei Amazon …
Überblick: Rezension Bd. 1; Rezension Bd. 2; Rezension Bd. 3; Rezension Bd. 4; Rezension Bd. 5 folgt; Rezension Bd. 6 folgt …
Rezension Bd. 4: Eigentlich ist das ein Selbstläufer. Die ersten drei Bände waren ein Hit. Rasant, originell, mörderisch, echte Spitzenthriller. Entartung hält da locker mit. Die Handlung läuft in irrem Tempo ab, die Ideen sind durchaus eigenwillig und einzigartig, die Action ist richtig hart, das Buch liefert alles ab, was man nach Lektüre der bisherigen Bände erwartet.
Neu hinzu kommt ein kleines, fieses Wörtchen, das einen durchaus unangenehmen Nachgeschmack aufweist – das berüchtigte aber. Es hat sich angeschlichen und hinterhältig in der Geschichte niedergelassen, um bei der Lektüre zu piesaken. Woher kommt es, was will es?
Es sind ein paar Kleinigkeiten, die auffallen und Wirkung zeigen. Der Umfang pro Buch ist gewachsen. Ich habe Band 4 und Band 5 vor mir liegen, Band 6 ist noch nicht da. Im Vergleich zur ersten Trilogie sind die Bücher sichtlich dicker geworden. Heißt, Sansbury Smith hat mehr Seiten zu füllen und wie tut er das? Mit ein paar Details der Abteilung Overkill. Zu viele Details bei den Waffen, einige verzichtbare Rückblenden einzelner Charaktere.
Niemand liest diese Romane, weil er scharf auf eine tiefgründige Charakterisierung ist. Es macht für mich auch keinen Unterschied, ob ich weiß, welchen Scheiß ein paar der Leute überstanden haben – ich will eigentlich nur wissen, wie es jetzt gerade weitergeht, wo die Menschheit so hart am Rande der völligen Ausrottung steht. Der Rest ist mir egal.
Auch technische Einzelheiten diverser Waffen – darauf geschissen. Ich weiß doch nicht einmal, ob die geschilderten Geräte existieren und das können, was Sansbury Smith schreibt – und ich werde es niemals recherchieren, weil es mir egal ist. Ich habe genug über die ersten drei Bände an solchen Details erfahren und brauche nicht eine nochmalige Auffrischung und schon gar keine Erweiterung dieses Wissens. Was es ist und wie es heißt, reichen mir völlig.
Und es gibt noch eine kleine Kritik – es ist mehr vom selben. Soll heißen, einige der wissenschaftlich-fantastischen Ideen sind hervorragend aufbereitet, in Szene gesetzt und originell. Der Rest jedoch, die militärische Seite, das Kämpfen, das andauernde Fallenstolpern und die vortlaufenden Veränderungen – das ist schon aus den vorherigen Büchern bekannt und läuft auch hier nach demselben Schema ab.
Das, was ich hier betreibe, ist wohl meckern auf hohem Niveau. Immerhin weiß der Kerl, wie man verdammt fesselnde Romane verfasst und originelle Ideen über etliche Bände hinweg liefert. Aber es zeigt sich auch, was bei einer derart erfolgreichen Serie gefährlich werden kann – nämlich das Erfolgsschema. Unter dem Gesichtspunkt ist es vielleicht weniger verwunderlich, wenn sich Autoren oft viele Jahre Zeit lassen, um einen Zyklus weiterzuführen, weil sie genau das vermeiden möchten, was sich hier abzeichnet.
Entwartung ist bei weitem kein schlechtes Buch, keineswegs. Ich habe langweiligeren Bockmist von bekannteren Namen gelesen. Sansbury Smith beherrscht das Handwerk des Schreibens, das muss man ihm neidlos zugestehen. Nur beschleicht mich einfach das Gefühl, als wäre der Autor nach dem Bombenerfolg der ersten Trilogie im Schema steckengeblieben, um den Erfolg weiterzuführen. Vollkommen legitim, jeder Autor muss schauen, dass er eine Erfolgssträhne am Leben erhält und wenn es so viele Leser gibt, die genau auf die gleichartige, flüssige Fortsetzung der Fortsetzung der Fortsetzung warten, dann um Himmels Willen soll der gute Mann Geld verdienen!
Ich habe vor, bis zu Band 6 zu lesen, ich will wissen, wie die Sache ausgeht (Ich muss aber Bd. 6 noch kaufen, was jedoch irgendwie auch davon abhängt, wie mir Bd. 5 gefallen wird).
Zugleich jedoch sehe ich mit zunehmender Seitenzahl auch die Verlockung heranwachsen, Seiten zu überblättern. Und das ist etwas, was ich echt nicht mag – vor allem, wenn ich das Gefühl habe, genau das tun zu müssen, um nicht die Geduld mit dem Stoff zu verlieren.
Anzumerken wäre übrigens noch folgendes: Im Original gibt es einen Band 6.5 (eine Erzählung um Team Ghost) und einen Roman Nr. 7.
Kurz gesagt:
- spannende, originelle Fortsetzung
- etwas zu lang geraten
- wird etwas repetitiv
Fazit: etwas mehr Abweichung vom Ursprungsmuster wäre geboten …
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