INHALT: Logan und Jane sind ein ganz normales Ehepaar. Sie lieben ihre Kinder. Nur die 16-jährige Tochter macht es ihnen schwer. Sie ist respektlos und sucht ständig Streit. Als die Auseinandersetzungen immer heftiger werden, sehen sich die besorgten Eltern zum Handeln gezwungen: Ashley muss auf den rechten Pfad geführt werden, bevor sie sich selbst und die Familie zerstört. Sie wird im Keller angekettet und die Lektionen beginnen … Es ist zu ihrem Besten!
BUCH: The Abuse of Ashley Collins, 2017; Festa Extrem Bd. 47, 08/2019; Seiten: 208; Übersetzung: Rene Ulmer;
REZENSION: John Athans Roman ist kurzweilig, sehr grob und sadistisch. Man fühlt mit Ashley Collins mit, deren Verhalten angesichts dieser Familie verständlich ist. Der Roman gewinnt keinen Preis für Originalität, aber das braucht er auch nicht. Ein vertrautes Thema, das sich auf vielfältige und interessante Weise variieren lässt und immer wieder unterhaltsamen Stoff hergibt. So weit, so gut.
Das Problem des Romans ist allerdings ein gewisser Mangel an Glaubwürdigkeit. Es fehlt ein wenig mehr Charakterisierung, um die Wandlungen und Veränderungen der Charaktere nachvollziehen zu können. Vor allem der Charakter der Mutter bleibt deutlich unterentwickelt und so wird aus einer vielleicht intensiven, abgründigen Figur ein beinahe schon nerviges Klischee. Das ist sehr bedauerlich. Die Gewaltszenen der Geschichte bleiben im Rahmen des Realismus, was sie um so sadistischer wirken lässt. Den Scheiß, der hier abgezogen wird, kann man nachvollziehen. Leider schwächen die etwas dämlichen Charaktere die Wirkung erkennbar ab.
Athan zeigt in dem Buch ordentlich Potenzial, aber irgendwie schien er mit dem eigenen Roman nicht so ganz warm geworden zu sein. Geschichte und Charaktere sind skizzenhaft geblieben. Nochmal drübergehen und überarbeiten hätte dem Buch bestimmt gut getan.
Aber: zum einen hat Festa gleich einen weiteren Roman von Athan herausgebracht – Die Guten, die Bösen und die Sadisten – und zum anderen, meine Fresse, der Autor hat seit 2016 eine unglaubliche Menge an Büchern auf die Welt losgelassen – 32 (!) Romane (das sind 8 Romane jedes Jahr!) und haufenweise Erzählungen. Von daher hat der Mann wohl eine Menge Potenzial und noch mehr Lesestoff zu bieten und ist deshalb auf alle Fälle ein zweites und ein drittes Buch wert.
Die Hölle der Ashley Collins ist wohl kein Meisterwerk, aber immerhin sehr unterhaltsam. Und das ist doch ganz gut.
Zusammenfassung:
- Anspruch/Stil: ** gradlinige, schlichte Sprache, spiegelt die Gemüter der Figuren
- Gewalt/Gore: *** sadistisch und durch einen gewissen Realismus schmerzhaft
- Sex/Perversion: * andeutungsweise, abstoßend
- Unterhaltungwert: *** durchschnittlich
- Gesamteindruck: *** Roman mit jeder Menge nicht genütztem Potenzial
Kurz gesagt: Klassische Situation etwas unbefriedigend exekutiert …
Jon Athan: Die Hölle der Ashley Collins [Rezension]
Rezensionen bei Kultplatz.net:
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Jon Athan: Die Hölle der Ashley Collins [Rezension]
Der Beitrag [REZENSION]: Jon Athan: Die Hölle der Ashley Collins erschien am 21.01.2020 auf Kultplatz.net …
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