Inhalt: Eine weltweite Pandemie ist ausgebrochen, und keiner ist davor gefeit: Alle Infizierten zeigen zunächst Markierungen auf der Haut, bevor sie urplötzlich in Flammen aufgehen. Die USA liegt in Schutt und Asche, und inmitten des Chaos versucht die Krankenschwester Harper Grayson, sich und ihr ungeborenes Kind zu schützen. Doch dann zeigt auch sie die ersten Symptome. Jetzt kann sie nur noch der »Fireman« retten – ein geheimnisvoller Fremder, der wie ein Racheengel durch die Straßen New Hampshires wandelt und scheinbar das Feuer kontrollieren kann.
Originaltitel: The Fireman, 2016; Verlag: Heyne Paperback 2017; Seiten: 960; Übersetzung: Ronald Gutberlet
Rezension: Joe Hill: Fireman:
Zu dem Zeitpunkt, als das Buch endlich in Schwung kam, hatte ich bedauerlicherweise schon das Interesse an den Figuren und der Handlung verloren. Der Roman beginnt sehr zäh und entwickelt sich nur langsam. Es ist bedauerlich, denn einige Ideen darin wissen zu gefallen.
Das Problem von Fireman heißt Stephen King. Joe Hill hat versucht, es seinem Vater gleichzumachen und sein eigenes, apokalyptisches Opus Magnum zu verfassen. Das ist ihm nicht wirklich gelungen. Hill ist ein begabter Autor und sein Weg ist ein anderer als der von King, aber trotzdem scheint er enormen Druck zu verspüren, sich neben dem übermächtigen Gott-sei-bei-uns der phantastischen Literatur zu behaupten.
Fireman ist nicht The Stand. Es ist ähnlich strukturiert, greift auf nahezu die gleichen Stereotypen zurück, ist aber weit weniger interessant, vor allem deshalb, weil das Buch mindestens 200 Seiten lang nervt. Die Figuren nerven. Ihre Passivität / Agressivität gehen – mir – unheimlich auf die Nerven, weil ich das schon gelesen habe Bei Stephen King, bei Robert McCammon, die beide die ultimativen Meisterwerke der Apokalypse geschrieben haben. Hill wirkt daneben wie der kleine Junge, der “Ich auch, ich auch” schreit.
Vielleicht bin ich dem Roman jetzt insgesamt etwas unfair gegenüber, aber er er fängt viel zu langsam an und lässt sich viel zu viel Zeit, um irgendwie in die Gänge zu kommen. Auch bei einem Buch von 960 Seiten sind 200 Seiten gähnende Langeweile inakzeptabel viel. Ich fand Blind sehr ok, ich fand Teufelszeug hervorragend (der gar nicht mehr lieferbar ist!), und auch Christmasland war noch tauglich, obwohl sich hier schon deutliche Anleihen bei King bemerkbar waren.
Joe Hill ist an sich ein guter Autor. Er hat einen angenehmen Stil und gute Ideen. Aber je dicker die Bücher, um so zäher. Es wäre schön, wenn er deutlich im Umfang zurückschraubt und die Schiene seines Vaters wieder verlassen würde. Fireman ist jetzt nicht grundsätzlich schlecht, aber es leidet unter dem monströsen Umfang und an seiner unübersehbaren Nähe zu Stephen King.
Kurz gesagt:
- gute Ideen
- guter Stil
- viel zu sehr Stephen King
Fazit: Für Komplettisten.
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