Inhalt: Von Captain Braylar Killcoin, dem ebenso raubeinigen wie rätselhaften Anführer einer syldoonischen Söldnertruppe, sagt man, er sei hinterhältig, blutrünstig und würde sogar seine eigene Mutter an den Teufel verscherbeln. Eines Tages heuert Killcoin den jungen Chronisten Arki an – er soll die Söldner auf einer geheimen Mission begleiten und ihre Taten schriftlich festhalten. Für Arki beginnt das größte Abenteuer seines Lebens. Ein Abenteuer, das er jedoch erst einmal überleben muss, bevor er es niederschreiben kann …
Jeff Salyards: Tanz der Klingen
(OT: Scourge of the Betrayer; 2012) Heyne Pb 07/2016; ISBN: 978-3-453-31503-7; Seiten: 432; Übersetzung: Jürgen Langowski; Ausstattung: Paperback; Klappbroschur
Der erste Roman der Bloodsounder’s Arc Trilogie.
Ein befriedigend unbefriedigendes Buch. Also. Salyards Roman ist in einer Hinsicht herausragend: Es ist ein wüstes, brutales, dreckiges Spektakel, dass vor Charakterlosigkeit, vor rüdester Sprache und Primitivität nicht zurückschreckt. Der Roman kennt keine Gnade beim Töten von Figuren, bei Verrat und einem ausgeprägten Mangel an Heldentum und Sympathiewerten.
Es fällt mir schwer, ihn in die Sparte Sword & Sorcery zu stellen, obwohl er formal die Kriterien dieses Sub-Genres erfüllt.
Das hebt den Roman weit über andere Fantasyromane hinaus. Salyards scheißt sich nicht allzu viel. Die Stärke des Romans ist zugleich seine Schwäche. Mir als Leser fällt es sehr schwer, den Erzähler und die eigentliche Hauptfigur zu mögen. Das führt zu einem gewissen Desinteresse am weiteren Geschehen. Was wiederum nicht so gut ist, denn das Buch endet auf eine Weise, die dringend einer Fortsetzung bedarf, denn verdammt nochmal, letztendlich möchte ich doch auch wissen, worauf der ganze bescheuerte Intrigenstadel hinausläuft.
Tanz der Klingen hinterlässt einen merkwürdigen Eindruck. Eine Geschichte, die das Potenzial hat, hervorragend und mitreißend zu sein, wird durch die wenig sympathischen Hauptfiguren nur unzureichend getragen. Der Dreck und das Blut machen den Roman wiederum zu einer Besonderheit, während der recht simple Stil die Qualität des Buches wieder dämpft.
Also, so ganz schlüssig bin ich mir nicht, wie es da weitergehen soll. Und meine Befürchtung ist, dass Heyne unter Umständen, wenn die Verkäufe nicht die Erwartungen erfüllen, nach dem zweiten Band aufgibt. Wäre nicht das erste Mal. Und so, wie sich die Trilogie anlässt dürfte es schwer sein, ein breites Publikum zu finden. Wir werden sehen, Band 2, Klinge des Königs, ist dieser Tage erschienen. Von Band 3 ist keine Spur zu sehen (zugegeben, der ist auch im Englischen erst dieses Jahr rausgekommen, aber ankündigen könnte man den Roman inzwischen).
Was den Dreck in der Fantasy angeht (wir lassen Gottvater GRRM mal aus dem Spiel), so hat Michael Marcus Thurner ein sehr gutes Händchen dafür. Das nur nebenbei.
Tanz der Klingen ist ein seltsames Buch und mir fällt abschließend einfach keine schlüssige Bewertung ein. Es ist, wie ich zu Beginn geschrieben habe, ein befriedigend unbefriedigendes Buch.
Kurz gesagt:
- uneinheitlich
- einige großartige Momente
- etliche Schwächen
Fazit: vielleicht macht es Band 2 leichter, sich über die Serie klar zu werden
Jeff Salyards: Tanz der Klingen [meine Rezension] als Print und eBook bei Amazon …
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