INHALT: In einer Welt, die der unseren gar nicht so unähnlich ist, hat die Eiszeit nie aufgehört. Jedes Jahr versinkt während der Wintermonate alles in Eis, Schnee und Dunkelheit. Selbst die Menschen ziehen sich zurück und halten Winterschlaf – außer die Winterkonsuln. Sie wachen über den Schlaf der Menschen, denn draußen in der Dunkelheit treiben heulende Bestien ihr Unwesen. Hier tritt der junge Charlie seine erste Arbeitsstelle an, und sie entwickelt sich schon bald zu einem Albtraum. Denn wenn Charlie diesen Winter überleben will, muss er wach bleiben. Um jeden Preis …
Japser Fforde: Eiswelt [Rezension] … Amazon: Paperback & Kindle Edition … Originaltitel: Early Riser; 2018 / Heyne 12/2016; Seiten: 656 / Übersetzung: Kirsten Borchardt
REZENSION: Sich bei Jasper Fforde darüber zu beschweren, dass das Buch abstrakt und skurril ist, ist schon in sich abstrakt und skurril. Eiswelt ist ein Buch von durchaus gelungenem Humor, von einem höchst interessanten, eben auch abstrakten Setting und einer eigenwilligen Geschichte. Alles Dinge, die dazu angetan sind, viel Vergnügen bei der Lektüre zu haben.
So ganz ist das nicht der Fall, leider. Denn Eiswelt ist auch ein viel zu langatmiges Buch, das es teilweise verabsäumt, seine Figuren interessant und sympathisch zu gestalten und das sich, was wohl noch schwerwiegender ist, im Tempo eines Gletschers voranbewegt. Viel zu viele schlicht uninteressante Details bremsen den Roman aus. Die Steifheit, die einen Mief von gespreizter Sprache mitbringt, ist ebenfalls nicht dazu angetan, dem Tempo des Buches zuträglich zu sein. Bemerkenswert, denn Fforde weiß, wie man flüssig und flott erzählt.
Fforde kann skurril-witzige Romane schreiben, siehe die frühen Thursday Next-Romane. Da hat er gezeigt, wie man zügig, originell und kurzweilig eigenständige, durchgeknallte Romane verfasst, die bei der Stange halten. Eiswelt fehlt einiges davon. Ich mag umfangreiche Romane. Ich finde großen Gefallen an Details, die mich in die Welt ziehen. Ich mag gar nicht, wenn sich dabei Langeweile einstellt, weil das, was mir detailreich geschildert wird, trivial und unsympathisch ist.
Irgendwie ist das Buch, wiewohl eigentlich nicht schlecht, auch nicht gut. Das ist verdammt schade.
Zusammenfassung:
- Anspruch/Stil: *** zu langsam und etwas steif
- Gewalt/Gore: ** gähn
- Sex/Perversion: ** gähn, nonexistent
- Unterhaltungwert: *** durchschnittlich, weil träge
- Gesamteindruck: *** mittelprächtig
Fazit: Theoretisch toll, bleibt jedoch deutlich hinter dem Potenzial und Können des Autors zurück
Japser Fforde: Eiswelt [Rezension] … Amazon: Paperback & Kindle Edition …
Der Beitrag [REZENSION]: Jasper Fforde: Eiswelt erschien am 23.06.2019 auf Kultplatz.net …
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