INHALT: Männer und Schmerz, beides kennt Dora zur Genüge. Vor allem weiß sie, dass beides zusammengehört. Nur bei ihrer Jugendliebe Jim war das anders – bis er sie im Stich ließ! Viele Jahre und Demütigungen später sucht Dora nach Jim. Der ist inzwischen glücklich verheiratet und hat zwei wundervolle Kinder – ein perfektes Leben. Doch dies wird sich ändern, das schwört Dora.
BUCH: Originaltitel: Old Flames, 2008 / Verlag: Festa Special 2 / Umfang: 192 Seiten / Übersetzung: Klaus Schmitz / Ausstattung: Hardcover, Leseband
REZENSION: Ach ja, Jack Ketchum. Der Mann wusste, wie man gradlinige, klare Geschichten voller Abgründe und Psychosen erzählt, dabei auf kein nötiges Detail verzichtet und das alles mit wenigen Worten. Ketchum schrieb in jeder Hinsicht effektiv. Spannend, schnell, informativ, alles da. Manches Mal ein wenig abwegig, manches Mal ein wenig verrückt und haarsträubend, aber immer befriedigend. Und – das ist hier der Fall, Ketchum orientiert sich gern an wahren Begebenheiten, nimmt diese zum Vorbild. Auch hier hat er sich inspirieren lassen – vom psychischen Zustand einer … naja, lest doch selbst das Nachwort!
Psychotic ist eine Variante der Eine verhängnisvolle Affäre Thematik. Psychopathin geht auf Rachefeldzug. Ketchum, kühler Beobachter, schildert uns dieses fast nebenbei stattfindende Abgleiten in den Wahnsinn mit Worten, in denen durchaus auch eine gewisse, begrenzte Sympathie für Dora mitschwingt. Sie ist sympathisch, scharf – das Buch hat ein paar eher dezente, aber schicke Sexszenen, intelligent, hat Stil und Geschmack – und ein paar Arschlöcher zu viel bei sich gehabt. Die Folgen sind ein wenig verstörend, aber aus ihrer Sicht der Dinge nur logisch und konsequent. Irgendwie beunruhigend.
Jack Ketchum war einer der großen Autoren des Horror. Er hat seine Geschichten stets gern in der Realität verankert, in oft absurde, irre Bereiche getrieben und das sich anbahnende Drama kühl und nüchtern betrachtet. Psychotic ist ein unterhaltsamer Zeitvertreib, spannend und befriedigend.
Zusammenfassung:
- Anspruch/Stil: **** sprachlich geradlinig, authentisch
- Gewalt/Gore: **** einige sehr hübsche Ausbrüche sadistischer Art
- Sex/Perversion: **** einige ansprechende Sexszenen
- Unterhaltungwert: ***** sehr hoch
- Gesamteindruck: **** sehr böse Geschichte
Kurz gesagt: fieser, böser kleiner Thriller mit einer Prise Erotik, macht Spaß und vertreibt die Zeit
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