INHALT: Fünf Geschichten über jene, die sich in der Finsternis unmöglicher Räume verloren haben, aber trotz allem noch zu hoffen wagen …
BUCH: Signierter, auf 150 Exemplare limitierter Privatdruck, 170 Seiten. Im Verlagsshop nachfragen, ob es noch eine Möglichkeit für ein Exemplar gibt.
REZENSION: Nach zwei exzellenten Bänden mit Erzählungen und einem grandiosen Roman ist der Autor mit fünf Erzählungen zurückgekehrt, deren Lektüre – schon wieder – purer Genuss ist. Dunkle Phantastik, irrlichternde Fantasien, die sich der Genre-Schublade und dem befriedigenden Ende verweigern, Erik Andara zieht … nein, das tut er gar nicht. Er ist er selbst und das, was er uns lesen lässt, ist, was in ihm schlummert.
Müsste ich jetzt hergehen und eine bevorzugte Story auswählen, meine Antwort wäre nach langem Zögern: “Die ersten beiden, die vierte und fünfte und die dritte Geschichte”. Warum diese Reihenfolge? Einfach nur, damit ich nicht 1, 2, 3, 4, 5 sage und weil die Nummer 3 vom Umfang her die schmalste Geschichte ist. So. Killerkriterien.
Stimmungsstark sind alle Geschichten, düster, wehmütig, unheimlich, auch das sind sie. Nummer zwei hat einen Hang zu etwas, das ich als moderne und horrende russische Sagenmotive bezeichnen möchte. Nummer vier könnte man der Science Fiction zuordnen – die sehe ich sogar als Film oder Mini-Serie machbar. Aber keine Geschichte ist eindeutig irgendeinem Genre verhaftet. Sie alle sind … Phantastik.
Wäre das Buch ein Erzählband von Paul Auster oder T.C. Boyle, kein Mensch würde sich einen Kopf um das Genre machen. Und – niemand käme auf die Idee, die Erzählungen nicht Auster oder Boyle zuordnen zu können. Sie sind einfach verdammt gut geschrieben.
Hotel Kummer ist ein Buch der schönen Kopfgeschichten aus dem Schattenlicht.
Das ist schlicht und ergreifend irgendwie das, was sich wohl treffend als Zusammenfassung sagen lässt. Erik R. Andara hat mich mit jedem Buch bisher sehr stark angesprochen. Mit jedem Buch sehe ich seine Weiterentwicklung. Ich mag seinen Stil, mir gefällt, was er erzählt und ich denke, er ist ein Meister der modernen Phantastik. Diese lichtscheue Gestalt braucht bloß etwas mehr Öffentlichkeit.
Zusammenfassung:
- Anspruch/Stil: ***** wortbedacht, stimmungsstark, gut lesbar
- Gewalt/Gore: * nicht vorhanden, nicht vermisst
- Sex/Perversion: * nicht vorhanden, nicht vermisst
- Unterhaltungwert: ***** hoch, spannend, bannend
- Gesamteindruck: ***** hervorragend
Fazit: Andara ist ein starker Erzähler
Erik R. Andara: Hotel Kummer [Rezension] … lim. Privatdruck 150 Ex., im Verlagsshop anfragen …
Erik R. Andara auf Kultplatz:
Erik R. Andara: Hotel Kummer [Rezension] … lim. Privatdruck 150 Ex., im Verlagsshop anfragen …
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Der Beitrag [REZENSION]: Erik R. Andara: Hotel Kummer erschien am 24.07.2020 auf Kultplatz.net …
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