INHALT: Zwei volle Tage lang verwesten die Marshes in ihrem Haus vor sich hin, bevor sie von einem Auslieferungsfahrer von Sparkletts gefunden wurden. Charles Ripley lebt mit seiner hübschen Frau in einem schicken Vorort von San Diego. Doch erst als Ruskin Marsh nebenan einzieht, wird Ripley klar, wie leidenschaftslos sein Leben wirklich verläuft. Marsh ist so überragend lebendig, dass Ripley sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen fühlt. Doch ihre Freundschaft führt in die Finsternis: Frauen verschwinden, Ehen enden brutal, und grausam verstümmelte Leichen werden gefunden. Ripley gerät in einen sich beschleunigenden Strudel aus Sex, Drogen, Gewalt und unvorstellbaren Riten – und beginnt, die Schönheit des Lebens zu sehen.
The Happy Man enthüllt auf beunruhigende Art die albtraumhafte Kehrseite des amerikanischen Traums. Der Roman spiegelt brillant die gotische Horrortradition eines Edgar Allan Poe oder Roald Dahl. Diese deutsche Erstausgabe enthält eine Einführung des Autors.
BUCH: Originaltitel: The Happy Man, 1985; Festa Pulp Legends 3; 12/2018; Seiten: 272; Übersetzung: Christian Jetzsch; Limitierte Hardcover-Ausgabe.
REZENSION: Großartiger Roman. Eigentlich zu gut, um als Pulp zu enden, obwohl er hervorragend in die Reihe passt. Ein wenig Sleaze, Sex, Amoklauf, unterdrückter Sadismus, Selbstfindung, Selbstbefreiung. Sehr unterhaltsame Geschichte. Der Stil ist irgendwie typisch für seine Zeit, zwischendurch stutzt man ein wenig, wenn man diese Zeit bewusst erlebt hat, weil so manches überraschend modern erscheint, anderes wieder hübsch Retro. Der Roman hält dem Test der Zeit in gewisser Weise locker stand, wirkt gar nicht so antiquiert oder scheiße, wie man es meinen möchte.
The Happy Man ist ein gefälliger Thriller, der zu unterhalten weiß. Die Geschichte hat durchaus nachvollziehbare Element, Handlungen und Gedankengänge des Protagonisten sind durchaus verständlich. Um mal auf die Beschreibung des Verlages einzugehen – hätte Edgar Allan Poe den Humor von Roald Dahl gehabt und wäre ein fickriger Kokser gewesen, dann, ja dann hätte er durchaus eine Geschichte wie The Happy Man schreiben können – vielleicht einen Tick poetischer. Aber die Sprache von Higgs ist perfekt für das Milieu und Niveau der Geschichte.
Tja. Ein Roman der zu unterhalten weiß und besser ist, als man meinen möchte.
Zusammenfassung:
- Anspruch/Stil: *** gradlinig erzählt, stilistisch passend zum Inhalt
- Gewalt/Gore: *** hält sich in Grenzen, hat aber seine Reize
- Sex/Perversion: *** Gefälliger Sex, ein Hauch Sadismu
- Unterhaltungwert: *** hoch, wenn man schlichte Thriller mag
- Gesamteindruck: *** besser, als man meinen möchte
Kurz gesagt: Solide, vergnügliche Unterhaltung …
Eric C. Higgs: The Happy Man [Rezension] … Hardcover beim Verlag …
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