Inhalt: Im Juli 1991 fasste die amerikanische Polizei einen der teuflischsten Serienmörder der Geschichte – den Kannibalen Jeffrey Dahmer. Drei Jahre später wurde er im Gefängnis von einem anderen Insassen erschlagen …
Doch kurz nach dem Begräbnis beginnt eine weitere kannibalistische Mordserie. Fingerabdrücke, DNA und modus operandi – alle Spuren führen zu Dahmer.
Die Ermittlerin Helen Closs ist sich sicher, dass es sich um einen perversen Nachahmer handelt … bis in der Nacht ihr Handy klingelt und Jeffrey Dahmer selbst mit ihr redet.
OT: Dahmer’s Not Dead; 1999 / Festa H&T 15118; 08/2017 / Seiten: 352 / Übersetzung: Christian Jentzsch / Buch bei Festa …
Hervorragend! Schlicht und ergreifend ein Spitzenthriller, der sich mit einem der berühmtesten Serienmörder der Geschichte spielt und eine in sich logische, einleuchtende Geschichte erzählt – mag die Grundidee auch für manche Leser haarsträubend sein.
Nach Porträt der Psychopathin als junge Frau ist das der zweite Roman, der mit der Spezialistin für Serienkiller, Elizabeth Steffen, in gemeinsamer Arbeit entstand. Und wieder ist es ein extrem dichter, geschickt erzählter Thriller, der natürlich extrem hart ist, aber im Rahmen des Realismus verharrt. Und wieder ein Buch, das die wahre Qualität von Edward Lee unter Beweis stellt – der Mann ist ein hervorragender Erzähler. Nicht, dass man das inzwischen noch extra betonen muss.
Mit der übellaunigen, von schwer zu ertragenden Befindlichkeiten geplagten Helen Closs haben Lee und Steffen eine grandiose Hauptfigur geschaffen, in die man sich, eine gewisse masochistische Ader vorausgesetzt, sofort verlieben könnte. Ach was, scheiß auf den Masochismus, Closs ist großartig. Sie ist so real, wie es eine erdachte Figur nur sein kann.
Ein Procedural, das sich vergnügt durch die Feinheiten und Details der Polizeiarbeit wühlt, die, bis auf gewisse technische Details, wohl immer noch ähnlich abläuft. Das ist der Roman ebenso wie ein Splatter- und Sexthriller. Und die Person Jeffrey Dahmer – The Milwaukee Cannibal – mit den einschlägigen Essgewohnheiten ist natürlich wunderbar geeignet, als Romanstoff herzuhalten. Fuck, ich kann mich noch an die Medienberichte erinnern, als man Dahmer zu fassen bekam.
Nun, wie dem auch sei. Dahmer ist nicht tot ist ein haarsträubender, spannender Thriller vor wahrem Hintergrund, clever erdacht, realistisch und nicht allzu abwegig. Die Geschichte ist brutal und explizit erzählt und bietet einige unangenehme Überraschungen und eine großartige Hauptfigur.
Daher ist nicht tot ist ein erstklassiker, blutroter Edelthriller. Ein großartiges Leseerlebnis, das mit Helen Closs eine großartige Hauptfigur vorweisen kann …
Kurz gesagt:
- spannend
- abgefahren
- befriedigend
Fazit: absolut und uneingeschränkt ein tolles Leseerlebnis.
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