Inhalt: Das Leben des Physikprofessors Jacob Kelley gerät völlig aus den Fugen, als eines Tages sein alter Freund Brian vor der Tür steht und behauptet, auf eine außerirdische Quantum-Intelligenz gestoßen zu sein. Als Brian auf Jacobs Frau schießt, verprügelt Jacob seinen alten Freund und wirft ihn aus dem Haus. Wenig später wird Jacob wegen Mordes an Brian verhaftet. Doch er kann Brian nicht getötet haben, schließlich war er zur Tatzeit zu Hause – wo er sich Brians Theorie über die Quantum-Intelligenz anhörte. Als Jacob versucht, das Rätsel zu lösen, stellt er fest, dass die Gesetze von Raum und Zeit nicht mehr gelten …
David Walton: Quantum
(OT: Superposition, 2015); Heyne 08/2016; ISBN: 978-3-453-31763-5; Seiten: 384; Übersetzung: Norbert Stöbe; Ausstattung: Taschenbuch
Ein von der Idee und der zu Grunde liegenden Wissenschaft her faszinierender Thriller, der es gekonnt und spannend versteht, Irritation und Vergnügen beim Lesen hervorzurufen. Nur um zwischendurch mit Exposition seitenweise zu langweilen. Das verursacht dann bis zu einem gewissen Grad Frustration, weil der Rest vom Buch fetzt.
Quantum ist schon in Ordnung. Es glänzt mit überraschenden Einfällen und absurden Momenten und der Autor schafft es, sein Thema doch halbwegs verständlich an die Leser zu vermitteln. Ich kann mir das Buch sehr gut als mitreißenden Film vorstellen – es ist schlicht genug geschrieben, um es ohne Mühe in ein Drehbuch zu verwandeln. Vor allem auch deshalb, weil es eigentlich eine Mörderjagd-Story ist, nur dass eben ungewöhnliche Elemente dabei eine Rolle spielen.
Aber diese seitenlangen Erzählungen, was welche Figur in der Vergangenheit getan hat, eigentlich dazu gedacht, die Person näher kennenzulernen, die nerven wirklich. Sie bremsen das Tempo und den Witz der Geschichte nämlich ganz brutal aus und bieten daher einen nicht zu unterschätzenden Faktor an Frustration. Dadurch liest sich der Roman so irgenwie wie Vollgas-Bremse-Vollgas-Bremse …
Das ermüdet. Und es verführt dazu, diese Stellen sehr oberflächlich oder gar nicht zu lesen. Und dazu verleitet zu werden, das mag ich eigentlich nicht so gern. Das ist ein beträchtlichter Störfaktor. Sieht oder liest man allerdings darbüber hinweg, was nicht so schwer ist, wird man mit einer aburd anmutenden, spannenden Geschichte konfrontiert, die so einiges an haarsträubenden Ideen geschickt und schick verpackt präsentiert. Das ist der spaßige Teil des Buches.
Also insgesamt trotz der langatmigen Rückblenden ein durchaus lesenswerter Science-Fiction Thriller mit einer gehörigen Portion Fiction.
Kurz gesagt:
- spannende, gewitzte Geschichte
- langatmige Rückblenden
- zahlreiche gute Ideen
Fazit: Quantum ist mit ein paar Abstrichen ein vergnügliches Buch
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