Basisdaten: OT: Straight To You; Voodoo Press 06/2017, Seiten: 284; Übersetzung: Jasmin Krieger; Ausstattung: Taschenbuch, eBook
Inhalt:
Die Sonne stirbt. Die Temperatur steigt Stunde um Stunde, ohne jegliche Pause. Mit diesem Anstieg wird der Planet bald unbewohnbar sein. Alles Leben wird erlöschen. Es könnte in Wochen passieren, in Tagen … vielleicht bleiben uns auch nur Stunden. Die Gesellschaft fängt an zu bröckeln. Die kochende Welt geht in ein Chaos über. Steven Johnsons Frau ist Hunderte Kilometer entfernt, und alles was zählt, ist, sie vor dem Ende zu erreichen. Er muss jetzt handeln, es bleibt keine Zeit zu stoppen und nachzudenken. Jede Sekunde ist kostbar. Morgen ist es zu spät …
Rezension:
Sauber. Ich würde zwar dem Verlag widersprechen, dass das Buch postapokalyptisch ist – es ist in meinen Augen eigentlich apokalyptisch, weil wir uns inmitten des Untergang-Szenarios befinden, aber ich bin da vielleicht schrullig.
Saugeiles Coverbild übrigens. Die Art Cover , auch bei Adam Cesare – Tribesmen – rockt.
Inhaltlich ist es der überarbeitete und verbesserte Erstling von David Moody – von ihm selbst in Form gebracht, wie er in einem netten Vorwort erklärt. Straight to You hat einiges von seinen Herbst-Romanen (die übrigens großartig sind) – der Roman ist stark in Sachen Stimmung und Atmosphäre. Die Story an einem heißen Sommertag zu lesen führt zwischendurch zu ziemlich irritierenden Befindlichkeiten – es dauert bei Unterbrechung doch ein wenig, bis man wieder kapiert, dass es nur ein normaler Sommertag ist und nicht das, was da in dem Buch passiert. Sowas gefällt mir.
Und was Stimmung angeht, da bleibt der Autor sich und der Geschichte treu – auch das weiß zu gefallen. Moody biegt und bricht nichts, um ein Ende zu erzwingen. Ist nicht selbstverständlich, denn die eine oder andere saublöde Fluchtmöglichkeit aus der verfahrenen Situation mit der Sonne würde sich wohl anbieten.
Der … hust … Held … ist zu Beginn ein erstklassiger Nervtöter und Waschlappen, dem man sehr gern eins in die Fresse schlagen möchte. Man mag es kaum glauben, aber man beginnt ihn tatsächlich irgendwann halbwegs zu mögen – vielleicht auch nur, weil es noch größere Wichser gibt, denen er im Lauf seiner Reise begegnet. Ja, die Reise. Nun, David Moody ist jemand, der gern in Details schwelgt, von denen man einige nicht vermissen würde, blieben sie aus dem Text weg. Das macht er auch hier wieder – nur stört es nicht, weil das drumherum funktioniert. Das Timing, die Stimmung, die Handlung, das Buch läuft rund.
Moody ist kein Autor, der über rasante Action funktioniert. Seine Hater-Romane gehen wohl am ehesten in diese Richtung und den ersten habe ich derart Scheiße gefunden, dass ich lang gezögert habe, mich wieder an ihn zu wagen. Straight to You steht auf einer Ebene mit den Herbst-Romanen und damit ist es ein cooles Buch. Die Art der Apokalypse ist richtig gut, weil es endlich einmal nicht der Mensch ist, der die Scheiße verursacht, sondern die Sonne. Und jetzt finde mal einen Helden, der die abdrehen kann. (Chuck Norris zählt nicht!)
Also, Straight to You ist ein sehr solider, unterhaltsamer Weltuntergang, beste Sommerlektüre! Und wenn es dann kalt wird, wärmt das Buch. Also ein Klima-Roman. Irgendwie. Ein Jahreszeiten-Thriller. Seufz, ich bin schon ruhig.
Kurz gesagt:
- starke Stimmung
- solide Erzählung
- coole Apokalypse
Fazit: Definitiv jetzt schon gewaltig besser als der im Herbst (ha ha ha) ins Kino kommende Klima-Thriller Geostorm.
David Moody: Straight to You [meine Rezension] …
Der Beitrag [REZENSION]: David Moody: Straight To You erschien zuerst auf Kultplatz.net …
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