Inhalt: Die Außerirdischen – bzw. Besucher aus fremden und unheimlichen Dimensionen – experimentierten schon lange vor „Akte X“ an ahnungslosen Erdbewohnern herum. Zum Beispiel in den 1980er Jahren in Wien, als die Geheimorganisation BASILISK, die solche Bedrohungen seit nunmehr vier MORBUS-Bänden von uns fern hält, mit skrupellosen Menschenversuchen in der Wiener Irrenanstalt am Steinhof konfrontiert wird. Dort infizieren Wissenschaftler, eine Top-Secret-Militärabteilung und „Berater“ aus einer anderen Welt harmlose Versuchspersonen unter dem Vorwand einer neuen Drogenentzugs-Therapie mit Alien-Technologie – und verwandeln die wenigen Überlebenden in blutrünstige Killermaschinen. Als ein paar der Jugendlichen die Flucht gelingt, ist BASILISK gefragt und deckt mit Hilfe des legendären Dr. Trash eine internationale, ja intergalaktische Verschwörung auf.
UPDATE 27.06.2018: Hiermit sei auf Bd. 6 und eine Werkübersicht verwiesen!
Charly Blood: Blutrosen – Morbus 5
Evolver Books 10/2016; ISBN: 978-3-902910-30-1; Seiten: 68; Ausstattung: Romanheft
Pruhaha! Großartiger Pulp! Ich mochte schon die erste 4 Bände von Morbus verflixt gern und das neue Heft ist nahtlos pulpig und bizarr und so 1980er Jahre charmant und absurd. Sehr, sehr witzig und sympathisch. Wer jetzt meint, die obige Inhaltsangabe klingt total absurd … sie ist es und so ist der Inhalt, mit einer satten Ladung an Situationskomik, tatsächlich Blut und english for runaways (um Otto zu zitieren).
Ich habe hier eine begeisterte Rezension zu den Bänden 1-4 verfasst. Morbus ist skurril und makaber, schwelgt im Mief der 1980er Jahre mit all ihren Schandtaten und dem seinerzeitigen Wiener Milieu. Die Atmosphäre hat nach Austropop (Wilfried – Highdelbeeren, 1981) und Zentralfriedhof gestunken und nach einem raunzenden Misstrauen allen Neuerungen gegenüber. Oder so glaube ich, mich daran zu erinnern. Wuascht.
Evolver Books (stillgelegt), Hüter des Pulp, zeigt sich von seiner besten Seite. Ich bin ja schwer dafür, die Morbus-Serie von Beginn an zu lesen und der Verlag bietet ein hübsches, kleines Packerl mit allen Ausgaben zu einem feschen Preis. Mit dem Angebot ist es ganz einfach, sich einen absurd-komischen, authentischen Sprachkurs im Wiener Mystery-Deutsch ins Haus zu holen. Oder so.
Die Geschichten sind mit Friedhofserde gewürzt, das Milieu perfekt eingefangen. (Ich hatte einen Freund, der mit dem Wien jener Zeit, dem Rotlichtmilieu und den Kleinganoven der Stadt bestens vertraut war. Diesen Freund vermisse ich jeden Tag wenigstens einmal. Er hatte einen Sinn für Unsinn und hätte sich über Morbus zerkullert und wäre in vergnüglichen Unterhaltungen darauf eingestiegen.)
Morbus ist ein ungeniert absurder Spaß, der es einzig darauf anlegt, schräge Unterhaltung zu liefern. Und das tut er gekonnt. Hut ab.
Nun, ich möchte die Serie wirklich jedem Leser, der etwas Sinn für Mystery, Science Fiction und absurden Humor hat, voller Überzeugung ans Herz legen. Und wer Evolver Books, einen Verein zur Förderung unabhängiger Autoren, der Publikation ihrer Werke und Veranstaltung/Organisation ihrer Lesungen, unterstützen möchte, kann das Gesamtprogramm dieser Wahnsinnigen über ihre Website beziehen.
Morbus ist genau der richtig gute Scheiß, um damit ein paar Stunden Spaß zu haben.
Band 6 folgt hoffentlich in Bälde und trägt den Titel Im Zeichen des Terrors …
Kurz gesagt:
- skurril
- originell
- stimmig
Fazit: eine absolut herzliche Empfehlung
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Danke für die tolle Rezension. Evolver Books gibt es zwar nicht mehr, aber MORBUS #6 ist zumindest noch danach im Eigenverlag erschienen – und ich starte gerade die Serie neu (als Taschenbücher) in einer Book on Demand Version (myMorawa) – falls Du MORBUS#6 noch nicht hast, schreib mich bitte an und ich schicke Dir ein Rezensionsexemplar.