Inhalt: Flug 305, auf dem Weg von London nach New York. Plötzlich fallen alle Systeme aus, das Flugzeug stürzt ab. Für die Passagiere ist diese Katastrophe erst der Anfang – denn die Welt ist nicht mehr die, die sie kennen. Als die Überlebenden auf ein Hologramm von Stonehenge stoßen, wird ihnen klar, dass sie weit in die Zukunft geschleudert worden sind – auf eine anscheinend entvölkerte Erde. Doch fünf von ihnen sind auserwählt, die Menschheit zu retten – oder sie zu vernichten …
A.G. Riddle: Departure
(OT: Departure, 2015) Heyne 06/2016; ISBN: 978-3-453-43851-4; Seiten: 432; Übersetzung: Marcel Häußler; Ausstattung: Taschenbuch, geprägter Autorenname/Titel
Departure schrammt einige Male hart am Kitsch vorbei. Der Roman ist geradezu kindisch, lässt seine Protagonisten atemlos in eine Zukunft starren und auf ein bizarres Geschehen rückblicken, das zur augenblicklichen Situation geführt hat. Zu versuchen, den Roman ernst zu nehmen, wäre zu viel Ehre.
Departure ist eine waschechte Sommerlektüre. Ein sehr simpel gestricktes, geradezu naives Buch, haarscharf lächerlich. ABER: Es tut ganz genau das, was es tun soll – es liefert kurzweilige, anspruchslose Unterhaltung, bei der man sich nicht anstrengen muss, um die Geschichte zu verfolgen. Es gibt keinen Tiefgang, nichts, was Konzentration erfordert. Das verursacht zwar kurze Momente der Genervtheit, wenn die Geschichte gar großäugig naiv daherkommt, aber das vergeht auch wieder schnell.
Die Geschichte selbst – ob das jetzt eine abartige Anspielung auf Superhelden oder Größenwahn oder einfach nur haarsträubender Kitsch sein soll – puh, da bin ich echt überfragt. Die Hälfte des Romans, der aus den wechselnden Perspektiven unterschiedlicher Protagonisten erzählt wird, ist eigentlich gut. Sie ist spannend, als Leser hat man keine Ahnung, was genau los ist. Das Szenario gefällt und dann geht plötzlich Action aus vollkommen unerwarteter Richtung los.
Allerdings geht es damit auch sehr schnell bergab. Je mehr man erfährt, worum es geht, was geschehen ist, was zu geschehen hat, um dümmlicher und unglaubwürdiger wird das Szenario. Es mutet in seiner Leichtgläubigkeit an wie die zukunftsfrohen Utopien der 1950er Jahre – einfach nur sozial aktualisiert, grundsätzlich jedoch übernommen.
Ich glaube allerdings, da ich diese Atlantis-Romane von Riddle nicht gelesen habe, dass der Autor darauf aus ist, Geschichten für Leser zu verfassen, die sonst gar keine Utopien konsumieren. Oder – nein, anders herum: Riddle selbst hat nichts mit Science Fiction am Hut. Eigentlich egal. Was mich angeht, ist Departure keine Einladung, die anderen Romane zu probieren.
Departure ist ein Quickie. Durchschnittlicher Sex mit jemand Unbekannten, der sich zufällig ergeben hat, weil die betreffende Person recht sexy gewirkt hat. Irgendwo im Gebüch am Badesee. Aber das Erlebnis ist keinen zweiten Gedanken wert. Rein in die Flip-Flops und wieder weg, in der Erwartung, doch noch eine befriedigende Affäre zu erleben.
Vielleicht liege ich falsch und meine Erwartungen an einen solchen Quickie sind übersteigert. Lasst euch nur nicht von mir den Spaß verderben. ;-)
Kurz gesagt:
- leidlich unterhaltsam
- arg naiv
- haarsträubend
Fazit: Strandlektüre, die man getrost dort liegenlassen kann.
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