INHALT: Die Ehe des Schriftstellers Adam Senft kriselt. Seine einzige Freude ist die Verbundenheit mit seinem Hund Big Steve. Als die beiden durch die heimischen Wälder von York County streifen, bietet sich ihnen ein seltsamer Anblick: eine Frau, die Fellatio an der Statue eines Satyrs vollführt …
Adam hatte die Gerüchte gehört, dass der Wald von etwas Unheimlichem heimgesucht wird. Nur geglaubt hatte er das nie. Doch jetzt sieht er mit eigenen Augen, wie die Statue zum Leben erwacht.
Und bald lockt der Satyr mit seinem hypnotischen Flötenspiel weitere Frauen zu sich in den Wald …
Brian Keene: Der Satyr [Rezension] … Paperback … Kindle Edition … bei Amazon … Festa Paperback H&T 15134; erschienen: 08/2018; Seiten: 412; Originaltitel: Dark Hollow; 2006
REZENSION: Der Satyr zeigt Keene von seiner besten Seite. Das Buch ist spannend, arbeitet an der umfassenden Mythologie, die Keene mit weiten Teilen seines Gesamtwerkes aufbaut. Es ist leicht und flüssig lesbar, ohne trivial zu sein, liest sich wie richtig guter Stephen King.
Der Roman arbeitet sehr stark und gekonnt mit Stimmungen, baut einen bedrohlichen Grundton in das vorgeblich friedliche, beinahe idyllische Szenario ein, von dem wir gleich zu Beginn wissen, dass es seine dunklen Seiten bereithält, die nicht unbedingt nur mit dem Satyr zu tun haben. Der Protagonist ist sympathisch, die Figuren allesamt Alltagscharaktere, wie Keene sie so gern in seinen Büchern verwendet.
Der Roman ist von bissigem Humor durchsetzt, ebenso von sehr ansprechenden sexuellen Momenten, durchaus auch unbehaglichen sexuellen Momenten, und einigen ordentlichen Grausamkeiten, die allesamt für die Geschichte Sinn machen. Keene ist auch einer jener Autoren, die genau wissen, wie viel Bitterstoff sie in eine Geschichte werfen können, von der man als Leser hofft, dass sie gut ausgeht, weil man die Figuren so gerne mag. Insgesamt ist Der Satyr ein rundherum befriedigendes, absolut empfehlenswertes Leseerlebnis, das aus dem Mythos des Satyr eine eigene Sache konstruiert, die überzeugt.
Ich bin generell ein begeisteter Keene-Leser. Der Autor versteht einfach sein Handwerk und hat oft genug in seinen Geschichten einen bizarren Drall, der für ungewöhnliche und originelle Entwicklungen sorgt. Keene ist ein Autor, bei dem man sich im Normalfall auf die hohe Qualität seiner Werke verlassen kann und auch darauf, dass er der Geschichte treu bleibt, selbst wenn das auf Kosten eines Happy Ends geht.
Der lange Abstand zur letzten Veröffentlichung bei Festa, das war immerhin schon 2014, ist hauptsächlich den persönlichen Katastrophen geschuldet, die den Autor immer wieder heimsuchen, und über die er sehr offen auf seiner Website berichtet.
Aber wichtig ist nur, dass man als Leser an Keene dranbleibt. Fein erdachte, sehr gut geschriebene Horror-Literatur auf hohem Niveau.
Auch gefällt mir, wie Keene mit seiner eigenen Mythologie arbeitet. Er hat sein gesamtes Werk, wenige Titel ausgenommen, dem Labyrinth-Mythos zugeordnet, das allerdings so, dass jedes Buch für sich stehen kann, wenngleich Figuren aus einem Werk in einem anderen Buch auftauchen. Das ist eine sehr nette Konstruktion, die viel Spielraum eröffnet, Dinge hier anzufangen und dort weiterzuführen, ohne dass der Leser davon gestört wird oder gezwungen ist, die Werke in bestimmter Abfolge zu lesen.
Brian Keene ist definitiv lesenswert und Der Satyr ist, wie die anderen Werke des Autors, ein hervorragender Einstieg in das Universum dieses eigenwilligen Autors.
Kurz gesagt:
- sehr schön lesbar
- farbenfroh und detailreich
- atmosphärisch reich
Fazit: uneingeschränkt empfehlenswertes Buch
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Der Beitrag [REZENSION]: Brian Keene: Der Satyr erschien am 08.11.2018 auf Kultplatz.net …
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