Das Fangoria Magazin war in den Zeiten vor dem Internet – genauer gesagt ab dem Jahr 1979 – die Informationsquelle in Sachen Horrorfilm schlechthin. Filme und Macher, über die dort berichtet wurde, konnten sich einer beträchtlichen Aufmerksamkeit sicher sein. Ein Cover war eine Auszeichnung. Was Fango schrieb, war quasi das existierende Wissen zum Thema. Fangoria war Bildungslektüre, die Namen wie Sam Raimi bekannt gemacht hat. Der hässliche Schriftzug war ein unverwechselbares Leuchtfeuer des Horrors, die explizit blutigen und splattrigen Titelbilder waren geradezu legendär. Fangoria war das einzige Magazin, das derart full frontal mit Gore und Splatter umging.
Wie viele andere Magazine wurde auch Fangoria vom Internet getroffen. Plötzlich war es nicht mehr allein auf weiter Flur, es gab massenhaft Konkurrenz, die schrittweise zum Niedergang führte, der unaufhaltsam war und hinter den Kulissen für einigen Ärger und ausständige Bezahlung von Beiträgen sorgte, für nicht erfüllte Abos… der klassische Weg.
Auch nervten in den späteren Jahren Artikel, die jeden billigen Ramschfilm zum Kult erhoben, um ihn später als Schrott zu demontieren. Das Niveau der Berichterstattung sank kontinuierlich – was natürlich dazu angetan war, Leser zu vertreiben. Fangoria, früher oft das einzige Magazin, das bei größeren Genrefilmen berichtete, war zu einer beliebigen Nummer unter den Berichterstattern geworden und versuchte sich mit überzogenen Artikeln aus dem B-Movie-Bereich zu platzieren. Das funktionierte nicht.
Nun hat das Magazin neue Eigentümer – Cinestate, die Produktionsfirma hinter Bone Tomahawk und Brawl in Cell Block 99. Dort hat man auch die anderen Titel mitgekauft – Starlog, GoreZone. Fangoria soll, ab Herbst dieses Jahres, wieder gedruckt erscheinen. Ein paar Leute aus der gute Zeit des Magazins sind dabei, ein neuer Chefredakteur, neue Autoren – darunter Regisseur und Autor Craig Zahler – der Mann hinter Bone Tomahawk und Brawl …
Fangoria soll eine Marke werden, ein Brand, der Filme produziert. Gut möglich, dass das gelingt. Für jüngere Genrefans ist Fangoria ein nahezu unbekannter Name, für Ältere etwas, das ein wesentlicher Bestandteil ihrer Zeit war. Eigentlich eine win-win Situation.
Ob das so eintrifft, bleibt abzuwarten. Vielleicht mit gedrückten Daumen.
Der Beitrag [NEWS]: Fangoria, ehemaliges Kultmagazin, kehrt zurück erschien zuerst auf Kultplatz.net …
.