Don Coscarelli ist der Regisseur und Autor, der hinter der Phantasm Serie steht. Am bekanntesten dürfte wohl bei uns sein Film Bubba-Ho-Tep sein (derzeit nicht erhältlich), in dem Bruce Campbell einen geriatrischen Elvis Presley im Altersheim spielt, der auf Mumien-Jagd geht. Für die älteren Leser – er ist der Regisseur von Beastmaster. Einer seiner skurrilsten Filme ist John Dies at the End.
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Coscarelli hat stets die Kontrolle über sein Filmschaffen behalten – und das in Hollywood. Er hat seine Filme außerhalb des Studio-Systems finanziert und gedreht und das alles auch noch überlebt. Das Buch ist sowohl Autobiografie wie Handbuch für das Filmschaffen eines Independent-Filmemachers und von daher in mehrfacher Hinsicht interessant.
Was das Filmschaffen von Coscarelli angeht, so ist er auf alle Fälle ein in einer Nische beheimateter Filmemacher. Seine Filme sind allesamt eigentlich nicht für ein breites Publikum tauglich. John Dies at the End ist einfach zu merkwürdig, wenngleich sehr witzig und komplett durch den Wind. The Beastmaster – hust, 80er Jahre Fantasy B-Movie, als etwas, das man so richtig mögen muss. Bubba-Ho-Tep war eigentlich sein bester Film in dem Sinn, dass er zugänglich war, sehr witzig, eine abgeschlossene Geschicht erzählte – es war auch eine Verfilmung einer Kurzgeschichte von Joe R. Lansdale.
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Was nun die Phantasm Saga angeht: Das ist eine ganz eigene Geschichte, die 1979 (!) mit dem ersten Film beginnt, damit beinahe über 40 Jahre geht. Stets unabhängig produziert, also sehr geringes Budget, ein Mangel, den man den Filmen oft angesehen hat, auch beim letzten Film, der erst 2017 rauskam. Hauptdarsteller Reggie Bannister ist ziemlich alt geworden in der Zeit, der große Angus Scrimm als Tall Man ist inzwischen gestorben. Phantasm lebt von seinen Einfällen, von der Mythologie, die im Laufe der Jahrzehnte aufgebaut wurde. Die Umsetzung war oft etwas holprig, die Storys sind nicht allzu rund gelaufen, aber Wille und vor allem das Herz waren stets präsent. Trotzdem, für die Filme kann man nicht wirklich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen, sie sind zu eigen und für viele Zuseher wohl auch zu trashig.
Sie sind purer Kult, klar. Wenn einen Film mag, wird man die ganze Serie mögen, all ihre Schwächen hin oder her. Wenn nicht, hilft nichts. Die Film sind ein Seelenprojekt von Coscarelli, das nicht jederman zugänglich ist und das das sich leicht als Bockmist abtun lässt. Geschmacksfrage.
Ich mag die Filme, würde aber nicht so weit gehen, sie uneingeschränkt zu empfehlen. Das Filmschaffen von Don Coscarelli ist ein ganz eigenes Biest, das sehr gern zwischen den Stühlen sitzt. Definitv interssant ist allerdings das Buch, weil es eben genau das erklärt: Wie macht man Filme, die auf ein spezielles Publikum abzielen und drückt das über Jahrzehnte hinweg durch? Ohne pleite zu gehen, ohne wahnsinnig zu werden?
Das ist wahrscheinlich faszinierender als so machern Film.
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