GASTBEITRAG von ROBERT M. CHRIST
Vorbemerkung: Robert M. Christ, geb. 1947, ist seit Jahrzehnten im Fandom umtriebig und von dort nicht wegdenkbar. Beschäftigt sich seit den frühesten Jahren mit SF-Autoren und Künstlern, war in den 1980er und 1990er Jahren aktiver Gestalter von Super-8 Filmen, später Video, für u.a. die Wiener SF-Gruppe. Er ist bei den Treffen der SFGW ebenso anzutreffen wie aktiv beim Verein der Freunde der Volksliteratur. Für deren Vereinsmagazin verfasst er seit Jahren in Abständen Beiträge und Artikel. Eine Auswahl davon soll an dieser Stelle einem größeren Publikum präsentiert werden.
Der Beitrag über Clark Ashton Smith erschien unter dem Titel Clark Ashton Smith: Ein Meister des kosmischen Schreckens in 2 Teilen in den Ausgaben 2/2014 und 3/2014 im Vereinsmagazin. Für diese Neuveröffentlichung wurde der Text in Form und Stil angepasst, um Links und Cover sowie eine Spoiler-Warnung ergänzt, ist aber inhaltlich unverändert geblieben. Alleiniger Autor des Artikels ist Robert M. Christ.
Beiträge von Robert Christ: über Fritz Leiber – über Clark Asthon Smith – über Gustav Meyrink – über Alfred Bester – über Dashiell Hammett – über Captain Future – über Virgil Finaly – über die Weird Tales – über Lonati – über Hannes Bok – über Der Orchideengarten – über Jack Williamson – über Johnny Bruck – über Margaret Brundage … weitere Beiträge folgen …
Clark Ashton Smith: Ein Meister des kosmischen Schreckens
Von Robert M. Christ
Clark Ashton Smith, ein Multitalent und Meister im Bereich von Fantasy und Horror, der Phantastik und Science Fiction, war ein außergewöhnlicher Erzähler mit barocken Sprachreichtum. Er verfügte über einen enormen Wortschatz und eine heute etwas archaisch und exotisch wirkende, farbenreiche poetische Sprache von bildhafter Schönheit.
Seine Geschichten erzählen von Protagonisten, die in verschiedensten Situationen oftmals mit grauenvollen Dämonen, tyrannischen Zauberern, Anbetern dunkler Götter und unvorstellbaren, fremdartigen Wesen in einer morbiden und dekadenten Welt konfrontiert werden und letztlich daran zugrunde gehen.
Smith bevorzugte – mit einigen Ausnahmen – als Schauplätze seiner zahlreichen Lost Worlds Erzählungen, die prähistorischen, mythischen Kontinente Hyperborea, Lemuria und Atlantis (Poseidonis), oder den letzten Kontinent Zothique, der in unendlich ferner Zukunft unter einer erkalteten, sterbenden Sonne dahinvegetiert. Dazu kamen Averoigne, eine fiktive, mittelalterliche Provinz in Frankreich, die Planeten Mars und Venus und die ferne exotische Welt Xiccarph mit ihren drei Sonnen, vier Monden und fünf benachbarten Planeten, sowie andere fremdartige Universen.
In Deutschland blieb Smiths Werk nahezu unbeachtet. Eine Ausnahme war die Jugendbuchreihe Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens. Dort erschienen bereits 1933 zwei Erzählungen: Das Geheimnis des Asteroiden (Band 5) und Die unsichtbare Stadt (Band 9), mit den in den USA erschienen Original-Illustrationen von Frank R. Paul (ein aus Bad Radkersburg in der Steiermark, Österreich, stammender Architekt und Illustrator).
Hauptsächlich jedoch war es Kalju Kirde (1923-2008), im deutschsprachigen Raum der bedeutendste Kenner und Forscher im Bereich der unheimlichen Dichtung (Weird Fiction), der CAS in der Bibliothek des Hauses Usher im Insel Verlag, publizierte.
Er veröffentlichte ausgewählte Erzählungen in zwei Buchausgaben: Saat aus dem Grabe (1970) und Der Planet der Toten (1971). In der Übersetzung von Friedrich Polakovics versetzte er damit den deutschsprachigen Leser anspruchsvoller, unheimlicher, phantastischer Literatur in morbides Erstaunen.
Kalju Kirde, Bemerkungen über Weird Fiction, 1967:
Smith verfügte über eine starke dichterische Phantasie, einen enormen Wortschatz, eine anspruchsvolle, farbenreiche poetische Sprache, die oft so archaisch und exotisch wirkt wie ein orientalisches Märchen.
In den darauffolgenden Jahren wurde die Veröffentlichungen seiner Erzählungen in den Taschenbuchausgaben Poseidonis (Moewig, 1985), Das Haupt der Medusa (Suhrkamp, 1988) und der Hardcover-Ausgabe Necropolis (Festa, 2001), sowie in nachfolgenden Story-Anthologien, fortgesetzt.
CLARK ASHTON SMITH wurde am 13. Januar 1893 in Long Valley, Kalifornien, nordwestlich von Sacramento in den Ausläufern der Sierra Nevada gelegen, geboren. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er zurückgezogen, in ärmlichen Verhältnissen in einer Blockhütte lebend, die sein Vater in der Nähe der ehemaligen Goldgräberstadt Auburn, östlich von Sacramento, erbaut hatte.
Bereits im Alter von elf Jahren begann er mit dem Schreiben von Gedichten. Er las Romane von Daniel Defore (Robinson Crusoe), Jonathan Swift (Gulllivers Reisen), oder Die Märchen aus Tausendundeiner Nacht und Geschichten von Edgar Allan Poe, die in stark beeinflussten und sein Schaffen prägten. Andere Einflüsse waren Lord Dunsany und Autoren der französischen Dekadenzliteratur, sowie Joris-Karl Huysmans oder Marcel Schwob.
Seine schulische Bildung war, bedingt durch langjährige Krankheit, sehr begrenzt. CAS war ein Autodidakt mit höchst eigenwilligen Lernmethoden. Er verfügte über ein fotografisches Gedächtnis und las das Webster Unabridged Dictionary von der ersten bis zur letzten Seite, gefolgt von der Enzyclopaedia Britannica. In den darauffolgenden Jahren brachte er sich mit Hilfe von Büchern Spanisch, Latein und Französisch bei. Er lehnte den Besuch höher Schulen ab und schlug ein angebotenes Guggenheim-Stipendium aus.
Ausgenommen diverse Gelegenheitsarbeiten übte er niemals einen Brotberuf aus und ging ausschließlich seinen vielseitigen, künstlerischen Neigungen nach. Er schrieb Gedichte, phantastische und unheimliche Erzählungen, malte und zeichnete makabre Bilder, und versuchte sich als Bildhauer einen Namen zu machen.
1911 schrieb Smith vier orientalische Abenteuergeschichten, die im selben Jahr in den Magazinen Black Cat und Overland Monthly erstmals abgedruckt wurden. Im Alter von neunzehn Jahren veröffentlichte Smith seinen ersten Gedichtband: The Star Treader and other Poems (1912), dem im Laufe seines Lebens noch vierzehn weitere Gedichtbände folgen sollten. Das schmale Buch wurde als Werk eines jungen, literarischen Genies gepriesen. Kritiker der Westküste, unter ihnen der spätere Freund und Förderer, der Dichter George Sterling, lobten seine Lyrik in höchsten Tönen und nannten ihn den “John Keats der Westküste”.
In der Folgezeit führte George Sterling den jungen Dichter in die Boheme San Franciscos ein, wo er von Persönlichkeiten wie Jack London, Ambrose Bierce, Bret Harte und Joaquin Miller beeinflusst wurde und Lyrik von Charles-Pierre Baudelaire entdeckte, dessen Werk er später ins englische übersetzt.
Die Lyrik lag Smith mehr am Herzen als die Prosa. Er hatte bereits seinen eigenen Stil gefunden, und auch die für ihn typischen, jenseits des Alltäglichen liegenden Motive und Schilderungen fremder Welten tauchten auf. Bis Mitte der 1920er Jahre widmete er sich fast ausschließlich der Veröffentlichung von Gedichtbänden, ehe er zur Erzählung zurückkehrte. Zwischendurch verdiente er durch das Verfassen einer Kolumne für das Auburn Journal etwas Geld.
In den folgenden Jahren widmete er sich fast ausschließlich mit der Veröffentlichung einiger Gedichtbände und fand erst Mitte der zwanziger Jahre zur Form der Erzählung wieder zurück. Rund drei Jahre lang verdiente Smith regelmäßig etwas Geld durch das Verfassen einer Kolumne für das Auburn Journal.
Der visionäre Charakter von Smiths Gedichten, Erzählungen und Kunstwerken, sowie die Veröffentlichung des dritten Gedichtbandes, Ebony and Crystal, weckten die Aufmerksamkeit des Nachwuchsautors Howard Phillips Lovecraft, während dieser zu Besuch bei seinem Freund Samuel Loveman in New York weilte. Lovecraft schrieb am 12. August 1922 einen Brief an Smith, in dem er dessen Zeichnungen, Aquarelle und Erzählungen lobte und ihn einen “amerikanischen Charles Pierre Baudelaire – Beherrscher gespenstischer Welten, die noch niemals betreten wurden”, nannte. Lovecraft schlug Smith vor, seine in diversen Amateurmagazinen erschienen Erzählungen und Gedichte selbst zu illustrieren.
H. P. Lovecraft in einem Brief an CAS, 1923:
Es gibt außer Ihnen keinen Dichter, der jene düsteren Wüsten, unermesslichen Abgründe, grauen, stumpfen Zinnen, zerbröckelten Leichen vergessener Städte, schleimigen, trägen, zypressenbekränzten Flüsse und fremden, undefinierbaren, altersgequälten Gärten seltsamen Verfalls so gesehen hat.
In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich eine intensive Korrespondenz zwischen Smith und Lovecraft, die in eine lebenslange Freundschaft mündete, obwohl sie sich nie persönlich begegneten (!).
Die in den darauffolgenden Jahren entstandenen Erzählungen berichteten über versunkene Kontinente und vorgeschichtliche Reiche, über okkulte Experimente, Hexerei und Alchemie, über fremdartige, dekadente Städte und Völker in den letzten, unentdeckten Refugien dieser Erde in atemberaubenden Details.
Von Lovecraft ermutigt, trat Smith erstmals mit seinem Spitznamen Klarkash-Ton, (ein Wortspiel der Namen Clark Ashton), der ihn sein ganzes Leben begleiten sollte, auch mit Mitgliedern des sogenannten Lovecraft-Zirkels in brieflichen Kontakt, dem die Schriftsteller Donald Wandrei, August W. Derleth, Frank Belknap Long und später Robert E. Howard, der texanische Schöpfer von Conan dem Cimmerier, angehörte.
Zu seinen später folgenden Brieffreunden zählten auch E. Hoffman Price, Fritz Leiber und Robert Bloch. Lovecraft überredete Smith seine Erzählungen und Gedicht einigen Pulp-Magazine anzubieten, um damit Geld zu verdienen.
Am 17. November 1926, inmitten der beginnenden Karriere als Schriftsteller, erhielt er die schreckliche Nachricht vom Tod seines besten Freundes George Sterling durch Selbstmord. Die Folge war eine monatelang dauernde, schwere Depression.
1928 debütierte Smith mit seiner Erzählung The Ninth Skeleton in der September-Ausgabe des legendären Pulp-Magazins Weird Tales (Pulp war ein minderwertiges, aus Holzstoff hergestelltes Papier). Bisher hatte er dort eine Handvoll seiner Gedichte veröffentlicht. Für einige seiner frühen Werke fertigte er auch Illustrationen an.
CAS 1930 an Lovecraft:
Ich fühle mich wohler, wenn ich alles in einer Erzählung erfinden kann – einschließlich des Milieus. Mir liegen reale Schauplätze nicht genug am Herzen, und sie interessieren mich nicht genug, um ihnen die Atmosphäre zu verleihen, die mir bei etwas gänzlich Erfundenen gelingt.
In den folgenden Jahren übersetzte Smith eine Anzahl von Baudelaires Gedichten für Weird Tales. Ab den 1930er Jahren wurden seine Erzählungen und Gedichte in Pulp-Magazinen wie Amazing Stories (Wikipedia, Site) , in Wonder Stories (Wikipedia, offiz. FB), Strange Stories, Oriental Stories, Comet Stories, Strang Tales, The Magic Carpet Stories und Astounding (Wikipedia, Site) veröffentlicht.
CAS 1940:
Unter meinen Erzählungen, die mehr oder weniger zutreffend als Science – Fiction bezeichnet werden können, handelt die Mehrzahl von fernen außeririschen Welten oder von Welten, die den menschlichen Sinnen verborgen sind, weil sie eine abweichende Schwingungsrate oder atomare Zusammensetzung aufweisen.
Außerhalb der Genremagazine erschienen Smiths Gedichte und Erzählungen in The Yale Review, The London Merkury, Munsey’s, Asia, Wings, Poetry: A Magazine of Verse, The Philippine Magazine und dem Mencken Smart Set. Seine Gedichte fanden Aufnahme in zahlreichen Anthologien und seine Baudelaire-Übersetzungen wurden von der Limited Edition Press in dem Band The Flowers of Evil abgedruckt.
CAS hatte immer wieder Probleme mit der Veröffentlichung seiner Erzählungen, die in der Urfassung von den Herausgebern oftmals zurückgewiesen wurden. Er war dann gezwungen, die Geschichten in eine gemäßigtere und kürzere Form zu bringen. Er hat zahlreiche seiner Erzählungen in den Welten von Lovecraft angesiedelt. Sein Beitrag zu den Erzählungen von HPL, die als Cthulhu-Mythos berühmt wurden, ist von großer Bedeutung.
CAS in einem Brief an S.J. Sackett:
Ich vertrete die Theorie, dass, wenn die unendlichen Weiten des Kosmos menschlicher Visionen zugänglich würden, letztlich das Grauen den Visionär überwältigen würde.
Zwischen 1928 und 1937 verfasste Smith über 100 Kurzgeschichten, die er häufig auf die Rückseite ausgemusterter Typoskripte älterer Erzählungen schrieb. Im Gegensatz zu anderen Autoren schrieb Smith keine Romane und keine mit barbarischen Kriegern bevölkerten Sword & Scorcery Geschichten.
Der doppelte Schatten (The Double Shadow, 1933) ist eine seiner bekanntesten Erzählungen (SPOILERWARNUNG): In Atlantis findet der Magier Avyctes eine aus dem Meer angespülter Metalltafel. Er erforscht die darin aufgezeichnete Beschwörungsformel, um sie schließlich anzuwenden, ohne die Auswirkungen zu erahnen. Aus unendlich ferner Vergangenheit erscheint ein fremdartiges, unheimliches Wesen, um Avyctes unbeirrbar als zweiter Schatten zu verfolgen, bis es schließlich auf grauenvolle Weise von ihm Besitz ergreift.
Robert E. Howard an CAS:
Lovcraft schrieb, dass Du gerade an einem beeindruckendem Bildhauerwerk arbeitest, für das Du Knochen von Dinosauriern benutzt: Ich beneide dich um Deine Talentvielfalt – Maler, Dichter, Schriftsteller und Bildhauer.
Kurz nach diesem Brief, am 11. Juni 1936, erschoss sich REH, der den sich abzeichnenden Tod seiner Mutter nicht ertragen konnte.
Aus einem Brief von CAS an The Eyrie:
Ich bin tieftraurig angesichts der Nachricht von H.P. Lovecraft nach einmonatiger quälender Krankheit. Der Verlust kommt mir unerträglich vor und ich bin sicher, dass er von der gesamten Lesegemeinde der unheimlichen Literatur noch lange schmerzlich empfunden wird.
Lovecraft war im März 1937 überraschend gestorben. CAS verfasste das Gedicht The Howard Philips Lovecraft, das in der Juli-Nummer der Weird Tals als Huldigung erschien. Die nächsten zwei Jahre sahen ihn eine Anzahl von Erzählungen verfassen, die er nie beendete. Was er danach fertigstellte, ließ einiges von der Kraft der früheren Werke vermissen.
1939 gab er das Schreiben von Erzählungen vorläufig auf, konzentrierte sich auf Lyrik, Malerei und Bildhauerei. Um sein karges Einkommen aufzubessern, nahm Smith in den folgenden Jahren eintönige und ermüdende Teilzeitarbeiten auf Viehfarmen und in Obstgärten an. Ein künstlerischer Gönner und häufiger Korrespondent in diesen Jahren war Albert N. Bender, ein Geschäftsmann aus San Francisco.
Nach dem Tod seiner Mutter im Mai 1935 und dem seines Vaters im Dezember 1937 lebte CAS allein und zurückgezogen in seiner mit Büchern vollgepackten Hütte, in der er seine Skulpturen erschuf. Bis Mitte der 1940er Jahre hatte er 200 davon fabriziert und hielt sich mit gelegentlichen Verkäufen am Leben.
Emil Petaja, 1974:
C. A. Smiths künstlerische Techniken scheinen nur primitiv zu sein. Sie deuten eine Äonen – alte Magie an, wie durchsetzt mit Spuren geisterhaftkosmischen Wissens, interpretiert von alten Künstler-Priestern aus den Fetzen, die namenlose Götter im Vorüberziehen auf diesen Planeten fallen ließen. Wie bei seinen großen Erzählungen ist Smiths Kunst die spontane Schöpfung pures Genie.
August Derleth und Donald Wandrei gründeten 1939 den Verlag Arkham House, um das Werk von HPL zu betreuen. Dort wurde 1942 mit Out of Space and Time der erste Erzählband von CAS herausgebracht, mit einem Umschlag illustriert von Hannes Bok und limitiert auf 1054 Exemplare.
1944 folgte der Band Lost Worlds, danach 1948 die Sammlung Genius Loci.
Der Einzelgänger CAS hatte gelegentliche Affären mit verheirateten Frauen in der Umgebung und wurde in den frühen 1940er Jahren gelegentlich von Brieffreunde und Autorenkollegen wie Henry Kuttner, Jack Williamson, Edmond Hamilton, Robert H. Barlow, Fritz Leiber, August Derleth und Donald Wandrei besucht.
Fritz Leiber:
Im Juni 1944 besuchte ich Smith für einen Nachmittag in seinem Heim. Er erschien mir geistreich und sehr feinsinnig. Seine kosmopolitische Einstellung war wohl sehr deplatziert in einer Stadt wie Auburn; er jedoch war zufrieden oder hatte sich letztlich mit seinem Schicksal abgefunden – das merkwürdige Schicksal eines Mannes von Welt, den unsichtbare Ketten an eine altmodische in den alten Goldfeldern von Kalifornien binden. Er war höflich und besaß Humor, doch Traurigkeit und Einsamkeit umgaben im.
Mit den Jahren wurden Smiths Augen immer schlechter, was ihm das Arbeiten mit Manuskripten erschwerte. Die finanzielle Not wurde immer drückender, ließ ihn öfters zum Alkohol greifen. Um nicht zu verhungern, verkaufte er 1942 einen großen Teil seines geerbten Grundbesitzes. Er überlegte Kalifornien zu verlassen – aber wo sollte er hin?
Im Winter 1948 schrieb er erstmals einige Gedichte in spanisch und studierte nebenbei okkulte Bücher und ihre Praktiken.
1954 begann sich sein Leben im positiven Sinn zu ändern. Während eines Besuches im Haus seiner Freunde Eric und Madelynne Barker lernte er Carol Jonas Dorman kennen, die er im selben Jahr völlig überraschend heiratete. Anschließend zog das Paar in Carolyns kleines Appartement in Pacific Grove. Die Hütte von CAS, in der er 50 Jahre seines Lebens verbracht hatte, wurde 1956 von Vandalen vollständig verwüstet. Der Verkauf einer großen Anzahl seiner Briefe und Originalmanuskripte an die New York Public Library und eine monatliche Sozialhilfe in der Höhe von 106 Dollar verbesserte vorübergehend seine finanzielle Situation.
Wie im Gegenzug ging es ihm gesundheitlich beständig schlechter. Trotz einiger Schlaganfälle arbeitete er jedoch weiter: 1959 schuf er Cthulhu and Others in Stone: eine Reihe von Steinbüsten, die monsterhafte Kreaturen aus der literarischen Welt Lovecrafts darstellten. Er ergänzte sie mit ganz eigenen erdachten Ungeheuern wie Tsathoggua. 1958 erschien bei Arkham ein Gedichtband, Spells and Philtres, 1960 gefolgt vom vierten Band mit Erzählungen, The Abominations of Yondo.
Im Juni 1961 verfasste er seine letzte phantastische Erzählung The Dart of Rasafa, kam jedoch nicht mehr dazu, sie für eine Veröffentlichung zu überarbeiten.
Clark Ashton Smith starb am 14. August 1961 im Alter von 68 Jahren in Pacific Grove.
Posthum erschienen bei Arkham House noch zwei weitere Bände mit Erzählungen, Tales of Science and Sorcery (1964) und Other Dimensions (1970). Auch auf seine Lyrik wurde nicht vergessen: 1965 veröffentlichte der Verlag die Bände Poems in Prose und 1971 Selected Poems.
Herausgeber und Autor Lin Carter begann Anfang der 1970er Jahre damit, das Werk von CAS zu ordnen und Fragmente fertigzustellen. Er veröffentlichte bei Ballantine Books vier Bände: Zothigue (1970), Hyperborea (1971), Xiccarph (1972) und Poseidonis (1973).
Lin Carter:
Wir müssen für die außerordentlichen Arbeiten, die er produzierte, dankbar sein, den C. A. Smith erscheint vielen, mich eingeschlossen, als der brillanteste und talentierteste der vielen guten Schriftsteller, der das Pulp-Magazin Weird Tales zur Legende werden ließen.
Die Werke von CAS beeinflussten sehr unterschiedliche Schriftsteller wie Fritz Leiber, Jack Vance, Ray Bradbury, Harlan Ellison, Tanith Lee, Darrell Schweitzer, Michael Moorcock, Brian Stableford, Lin Carter oder Thomas Ligotti.
Trotz des Reichtums seiner Werke an ungewöhnlichen Ideen und phantastischen Details steht Clark Ashton Smith immer noch im Schatten von Zeitgenossen wie Robert E. Howard oder H. P. Lovecraft. In der Dreifaltigkeit der Phantasten REH, HPL und CAS war Smith der Feingeist mit der unvergänglichen Genialität und Erfindungsgabe.
Ray Bradbury:
C. A. Smith erschien schon immer – zumindest für mich – als ein ausgefallener Schriftsteller für ausgefallene Geschmäcker; sein Ruhm war einsam.
Der Festa Verlag hat das gesammelte, literarische Werk von CAS in sechs exquisiten Bänden mit enorm ausführlichem Begleitmaterial herausgebracht.
60 Erzählungen erschienen hier zum allerersten Mal in deutscher Übersetzung. Ebenfalls bei Festa sind die Horrorerzählungen von REH erschienen, sowie eine Werkausgabe von HPL. Die bibliophile Aufmachung der einzelnen Bände macht diese Sammlungen zu einer einzigartigen Bibliothek.
CAS: Die Stadt der singenden Flamme –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook bei Amazon …
CAS: Die Grabgewölbe von Yoh-Vombis –> Buch beim Verlag … Buch b. Amazon … eBook b. Amazon …
CAS: Das Labyrinth des Maal Dweb –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook bei Amazon …
CAS: Die Bestie von Averoigne –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook beim Verlag …
CAS: Die Totenbeschwörer von Naat –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook beim Verlag …
CAS: Der doppelte Schatten –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook bei Festa …
Howard Philips Lovecraft – WERKAUSGABE:
HPL: Der kosmische Schrecken –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon …
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HPL: Die großen Alten –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon …
09/2017: HPL: Die geliebten Toten –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon …
10/2017: HPL: Das Haar der Medusa –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon …
11/2017: HPL: Der geflügelte Tod –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon …
Robert E. Howard – GESAMMELTE HORROR-WERKE:
REH: Volk der Finsternis –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook bei Amazon …
REH: Tote erinnern sich –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook bei Amazon …
REH: Der schwarze Hund des Todes –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook bei Amazon …
REH: Die unter den Gräbern hausen –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook bei Amazon …
REH: Die Kinder der Nacht –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook bei Amazon …
Frank Belknap Long:
Das Grauen aus den Bergen –> Buch beim Verlag … Buch bei Amazon … eBook bei Amazon …
The Eldritch Dark – extrem ausführliche Fan-Seite über CAS …
Der Beitrag [LITERATURWISSEN]: Clark Ashton Smith: Meister kosmischer Schrecken (GASTBEITRAG Robert M. Christ) erschien zuerst auf Kultplatz.net …
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