(Das Original des Beitrags erschien am 16.04.2017. Da immer noch großes Interesse daran herrscht, habe ich den Beitrag aktualisiert und etwas erweitert. Künftige zusätzliche Erweiterungen und Überarbeitungen sind durchaus noch möglich.)
Katsushika Hokusai, 1760 bis 1849, einer der bedeutendsten Vertreter des Ukiyo-e (Sammelbegriff für ein Genre in der japanischen Malerei und Druckgrafik, die Lebensgefühl und Weltsicht der breiten Bevölkerung während der Edo– bzw. Tokugawa Epoche – 1603 1868 – widerspiegelt). Der Traum der Fischersfrau entstand ungefähr zwischen 1814 bis 1820 und ist ein unverblümt expliziter Farbholzschnitt.
Das Bild zeigt eine Frau, eine Muscheltaucherin, die sich von einem Octopus und dessen Sohn befriedigen lässt, während die drei eine Art pornografischen … Dialog … führen. Der Text bildet den Hintergrund des Bildes.
Wer sich ausführlicher für die Geschichte und Bedeutung des Werkes interessiert, der sei auf die englischsprachige Wikipedia verwiesen, die einen sehr umfangreichen und informativen Artikel dazu anbietet, der auch auf die Einflüsse auf die Popkultur der Gegenwart eingeht.
SpaceArt bot vor etlichen Jahren ein limitiertes, ursprünglich exklusiv für den japanischen Markt entstandenes 3D Modell an. Dem Teil war sogar orginaler Sand (!) beigegeben. Der Preis war happig, aber verdammt, hätte ich mir das Teil je leisten können, wäre es schon ewig in meinem Besitz gewesen. Inzwischen ist es schon lange nicht mehr erhältlich und selbst SpaceArt hat es nicht mehr auf der Website unter den vergriffenen Artikeln gelistet.
Allerdings war SpaceArt nicht der einzige Anbieter einer Figur.
Der japanische Hersteller BINDing hatte ebenfalls eine Hokusai-Figur im Programm (die übrigen Fotos zum nachfolgenden Bild gibt es noch auf MyAnimeShelf), allerdings ist diese Figur auch nicht mehr in derem (?) Shop zu finden. Dafür aber findet der geneigte, kulturell und weltoffene Sammler mit Hang zu Hentai jede Menge anderer Figuren, die von Interesse sein könnten.
Und dann ist da der Holzschnitt (siehe Bild oben), der z.B. bei Posterlounge als Poster-Druck in verschiedenen Größen angeboten wird. Der Text ist von seiner Wortwahl her natürlich etwas altmodisch, aber unverblümt explizit, und lässt an Deutlichkeit definitiv nichts zu wünschen übrig.
Auf alle Fälle ist Katsushika Hokusai wohl für den Traum der Fischersfrau eher berüchtigt, während er, unter anderem, für dieses Bild berühmt ist. Wo auch immer die persönlichen Interessen eher liegen, er hat seine Spuren in der Geschichte hinterlassen.
Und was die Einflüsse angeht – auch der gute, alte Picasso hat 1903 ein Bild geschaffen, in dem eine Frau von einem Octopus befriedigt wird. Und nicht zuletzt bietet sich auch an, die Hentai-Filme, in denen Tentakelpornographie vorkommt, auf diese Wurzel zurückzuführen. Ob man das so verallgemeinern kann, daran zweifle ich ein wenig. Ein unterhaltsamer Gedanke ist es allemal.
Aber um diesen Gedanken zu bestätigen oder zu verwerfen und auf die reale Herkunft verweisen zu können, braucht es wohl einiges an Wissen über japanische Kultur der Moderne und Geschichte. Damit kann ich nicht aufwarten und das würde auch das bescheidene Thema dieses Beitrags, das ursprünglich eine Sammlerfigur war, sprengen.
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Der Beitrag [COOL SHIT]: Katsushika Hokusai: Der Traum der Fischersfrau (SpaceArt) erschien ursprünglich am 16.04.2017 zuerst auf Kultplatz.net …
Die erweiterte Ausgabe dieses Beitrags erschien am 09.01.2025 neuerlich auf Kultplatz.net …
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