Okay. Also, Guillermo del Toro schafft es nicht, seinen dritten Hellboy-Film finanziert zu bekommen, weil ihm ein größerer Streifen vorschwebt, um den nettesten Dämon aller Zeiten würdig zu verabschieden? Dazu kommt, dass es zwischen ihm und Mike Mignola offenbar Spannungen gibt – hier gibt es eine kurze Zusammenfassung.
Dafür wollen die Produzenten und Rechteinhaber für Verfilmungen Hellboy von vorn beginnen – und wenn schon, denn schon. Nämlich ohne jegliche Beteiligung von Guillermo del Toro und Ron Perlman. Statt dessen werden Regisseur Neil Marshall (The Descent, Game of Thrones) und Schauspieler David Harbour (Sheriff Jim Hopper in Stranger Things, Suicide Squad) als Namen gehandelt.
Der Titel des Films soll Hellboy: Rise of the Blood Queen heißen. Es existiert ein Drehbuch von Andrew Crobsy, Christopher Golden und Mike Mignola selbst. Geplant ist ein R-Rating, also ein härterer Streifen. Was ich mich in dem Zusammenhang frage ist, ob Mike Mignola schon vor del Toro wusste, dass ein Reboot im Raum steht und sein durchaus auch als beleidigt interpretierbarer Tweet (siehe Link oben) nicht ein Vorwand war, del Toro aus dem Weg zu bekommen, um bei einem Reboot mehr Mitspracherecht zu erlangen. Aber das ist Spekulation. Nur überrascht es mich eben ein wenig, dass es schon ein Drehbuch geben soll und dass Mignola daran beteiligt ist.
Nun, dann sei es eben so. Es ist enttäuschend und zugleich jedoch interessant. Hellboy kann man auf verschiedene Weise lesen und der Zugang des Teams del Toro/Perlman war letztendlich nur eine von vielen möglichen Variationen – wenn auch eine extrem sympathische.
Ich schätze Regisseur Neil Marshall und seine Art der dynamischen Inszenierung schon seit vielen Jahre und habe noch keinen Film von ihm gesehen, der mich enttäuscht hat. Dog Soldiers war ein cleverer, britischer, origineller Low-Budget-Werwolf Film. Irgendwo tief in britischen Wäldern sieht sich eine eine Truppe Soldaten beim Manöver einem Werwolf gegenüber. Kammerspielartig inszeniert, paranoid, blutig, herb im Humor. Ein beachtlicher Film, um damit seinen Einstand zu geben.
The Descent ist ein horrendes Meisterwerk über eine Gruppe von Freundinnen, die eine Höhle erklimmen und darin dem nackten Grauen begegnen. Ein äußerst intensiver Film. Centurion als historischer Action-Streifen über einen römischen Offizier auf der Flucht durch Britannien und seinen Einwohnern ist mitreißend und hart. Sogar der wenig geschätzte Doomsday , im Grunde eine Art postapokalptischer Amokzombie-Streifen mit abartigen Mad-Max Anklängen, mit Malcolm McDowell und einer Rhona Mitra, die – großartig – einen auf weiblichen Snake Plissken macht, als Hauptfigur gefällt mir sehr gut – im Director’s Cut. Da rockt der Film!
Seine Episoden von Game of Thrones sind hervorragend und weisen deutliche Züge seines Inzenierungsstils auf. Darüber hinaus hat er in Serien wie Black Sails, Constantine, Hannibal und Westworld Regie geführt. Er ist ein exzellenter Regisseur mit Gespür für Inszenierung und Action. Was David Harbour angeht, habe ich ihn wohl in einigen Filmen gesehen (The Equalizer, Quantum of Solace, Suicide Squad), aber richtig ins Bewusstsein ist er mir erst durch Stranger Things gerückt – und da fand ich ihn großartig. Er hat eine starke Präsenz und wirkt durchaus imposant.
Die Paarung Marshall/Harbour klingt also grundsätzlich vielversprechend. Wie weit sich allerdings Hellboy-Fans damit anfreunden können, bleibt abzuwarten. Guillermo del Toro und Ron Perlman haben zwei schwer zu übertreffende Filme geschaffen, die unheimlich sympathisch sind und Ron Perlman ist ein phantastischer Hellboy. Und wie so viele andere Leute, die diese Filme mögen, will eigentlich auch ich unbedingt sehen, wie es mit Hellboy und Liz (Selma Blair) weitergegangen ist, nachdem wir sie mit einem kurios-amüsanten Cliffhanger verlassen haben.
Waaaaaahhh …
Hellboy wurde 1993 von Mike Mignola erschaffen.
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*Was mich an der deutschen Ausgabe von Cross Cult so wahnsinnig stört ist, dass die ersten Bände von Hellboy in schwarz/weiß veröffentlicht wurden – die Originale jedoch waren farbig. Was auch immer der tatsächliche Grund dafür ist, ob mit oder ohne Zustimmung von Mignola, es pisst mich schlicht und ergreifend an. Es ist ein Eingriff ins Original, ohne alternativ die unveränderte Fassung anzubieten.
Quellen: Comingsoon.net, The Hollywood Reporter …
Der Beitrag [COMIC/FILM NEWS]: Hellboy Reboot? WTF? erschien zuerst bei Kultplatz.net …
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