INHALT: Queer*Welten ist ein vierteljährlich erscheinendes queerfeministisches Science-Fiction- und Fantasy-Zine, das sich zum Ziel gesetzt hat, Kurzgeschichten, Gedichte, Illustrationen und Essaybeiträge zu veröffentlichen, die marginalisierte Erfahrungen und die Geschichten Marginalisierter in einem phantastischen Rahmen sichtbar machen. Außerdem beinhaltet es einen Queertalsbericht mit Rezensionen, Lesetipps, Veranstaltungshinweisen und mehr.
In dieser Ausgabe:
— Vorwort
— Held*innengeschichte von Aşkın-Hayat Doğan
— Was der Krieg frisst von Rafaela Creydt
— Sagittarius A* von Elena L. Knödler
— Traditionen von Sarah Burrini
— Von Orks, Briten und dem Mythos der Kriegerrassen (Teil 2) von James Mendez Hodes
— Der Queertalsbericht 03/2020
MAGAZIN: Hrsg. Judith Vogt, Kathrin Dodenhoeft & Lena Richter, Queer*Welten 02-2020, Heft und Ebook, 56 S.
REZENSION: Held*innengeschichte ist eine pointierte, sehr kurze Geschichte mit Witz, obwohl sie eigentlich frei von Humor erscheint – das macht den Reiz aus.
Was der Krieg frisst ist eine exzellente Geschichte, die so tut, als wäre sie ein Märchen, das so tut als wäre es kein Märchen. Klänge es nicht so blöde, würde ich von einer Power-Geschichte reden.
Sagittarius A* ist Science Fiction mit einer guten Idee und Geschichte, die ein wenig trocken und distanziert daherkommt, was etwas schade ist. Alle Versatzstücke sind vorhanden, aber so richtig zusammenfügen will sich die Geschichte nicht.
Das Comic Traditionen, vier Bilder lang, verzichtet auf Wortwitz, Bildwitz oder gar eine Pointe bzw. ein pointiertes Finale. Das ist etwas weniger, als ich mir gewünscht hätte. Die Story ist einfach nur da. Das ist grundsätzlich völlig okay, aber dann bräuchte es etwas, das mich bannt und das ist im geringsten Fall hoffentlich der Zeichenstil. Hier irgendwie nicht.
Und dann ist da der zweite Teil des Essay Von Orks, Briten und dem Mythos der Kriegerrassen, von James Mendez Hodes, mit dem ich schon in der ersten Ausgabe meine liebe Not hatte. Das hat sich nicht gebessert.
Queer*Welten bleibt weiterhin interessant und lesenswert. Die Herausgeberinnen sind unübersehbar um Vielfalt bemüht und diese zu bieten, gelingt ihnen mit der getroffenen Auswahl. Es wird spannend zu sehen, wie sich das Magazin entwickelt und etabliert.
Zusammenfassung:
- Anspruch/Stil: *** vielfältig und teils gewitzt
- Gewalt/Gore: *** sehr milde
- Sex/Perversion: * nein, nicht vermisst
- Unterhaltungwert: *** ja
- Gesamteindruck: *** auf dem richtigen Wegwenn der Essay nicht wäre
Kurz gesagt: Ein spannendes Projekt, das absolut Beachtung verdient hat.
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Der Beitrag [REZENSION]: Queer*Welten 02.2020 erschien am 12.10.2020 auf Kultplatz.net …