INHALT: Hannah Elliot ist aufgeregt: Bereits an ihrem ersten Tag als Tourguide auf Sigma Station soll sie einen Touristenausflug zum Pferdekopfnebel begleiten. Noch ahnt sie nicht, dass unzufriedene Gäste und eine betrunkene Shuttle-Pilotin an diesem Tag noch ihr geringstes Problem sein werden. Kaum hat das Shuttle die Umlaufbahn von Sigma Station verlassen, als sich ein gewaltiger dunkler Schatten über die Raumstation schiebt und sie in die Luft sprengt. Nun schwebt das kleine Shuttle samt seiner Passagiere völlig frei im Raum. Sie haben keine Vorräte, keine Waffen und keinen Plan. Und das geheimnisvolle Alien-Schiff ist ihnen dicht auf den Fersen …
ORIGINALTITEL: Adrift, 2018; Verlag: Heyne 10/2019; Seiten: 560; Übersetzung: Bernhard Kempen
REZENSION: Rob Boffard hat mit den beiden Tracer-Romanen – Tracer und Enforcer – bewiesen, dass er sich auf schnelle und spannende Abenteuer-Romane vor monumentaler Kulisse versteht. Hier setzt er in den Dimensionen noch eins drauf. Die Figuren sind ausgewachsene Charaktere, in der Lage, die Geschichte zu tragen, die Action, politische Intrigen und gewaltige Kulissen gekonnt miteinander verwebt und verbindet.
Stilistisch ist Boffard hervorragendes Fast-Food. Sein Schreibstil ist geradlinig, nicht allzu tiefschürfend, aber keineswegs banal. Schlicht dem Inhalt des Romans angemessen. Das Buch verfügt über ausreichend Physik und Plausibilität, um diese absurde Geschichte so glaubwürdig zu machen, damit man sich ausschließlich auf die Handlung konzentrieren kann. Sprich, der Autor weiß, was er tut.
Witzig an dem Buch finde ich, dass es als Weltraum-Abenteuer daherkommend, schon fast ein wenig altmodisch wirkt. Ist es nicht, keine Frage, Boffard ist ein moderner Autor, aber schon die Idee einer solchen Action-Geschichte ist ein wenig anachronistisch. Das ist etwas, das man bei Iain Banks geliebt hat und bei Alastair Reynolds sehr schätzt, weil die beiden den Bogen raushatten, wie man solche Stoffe richtig gut rüberbringt.
Boffard kann in der Hinsicht nicht ganz mithalten, es fehlt ihm an der Eleganz der anderen Autoren, wenn es um den Bombast geht. Aber wie im vorvorigen Absatz erwähnt, liefert er modernes und wohlschmeckendes Fast-Food.
Verschollen ist pures Kino in Buchform, macht Spaß, wird nie langweilig und liefert genau das, was es verspricht – Action und Unterhaltung. Manchmal ist es genau das, was ein Buch auszeichnet und was man sich von ihm erwartet. Und in der Hinsicht erfüllt Verschollen jeglichen Wunsch.
Zusammenfassung:
- Anspruch/Stil: *** gradlinige, solide Sprache ohne große Ansprüche
- Gewalt/Gore: *** hervorragende Action, Gewalt hält sich in Grenzen
- Sex/Perversion: * nicht nennenswert
- Unterhaltungwert: *** hoch
- Gesamteindruck: *** cleverer, durchdachter Roman
Kurz gesagt: Leckere Unterhaltung für zwischendurch, ein Space-Burger …
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Rob Boffard Rezensionen:
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Der Beitrag [REZENSION]: Rob Boffard: Verschollen erschien am 20.11.2019 bei Kultplatz.net …